Rheinische Post Langenfeld

In Dortmund steigt heute das Duell der Düpierten

- VON DORIAN AUDERSCH

LEVERKUSEN Heiko Herrlich begann die Fragerunde zum Spiel heute Abend bei Borussia Dortmund (18.30 Uhr) direkt mit der Personalla­ge. Überrasche­ndes vermeldete er nicht: Wendell und Joel Pohjanpalo fallen weiterhin aus. Ansonsten gehe es allen Spielern gut – abgesehen vom lädierten Schlussman­n Bernd Leno, der aber wohl einsatzber­eit ist. Neben der physischen Verfassung des Teams spielt nach dem 2:6-Debakel gegen Bayern München im Pokalhalbf­inale auch die Psyche eine Rolle. Unter der Woche gab es gesteigert­en Redebedarf im Lager der Werkself.

„Ich denke, wir haben das Spiel aufgearbei­tet und anerkannt, dass Bayern München momentan für uns nicht zu schlagen ist“, sagte der Trainer der Werkself. Der Rekordmeis­ter sei derzeit schlicht in einer außergewöh­nlichen Form und außer Reichweite. „Die Mannschaft hat trotzdem alles versucht und al- les rausgehaue­n – auch als das Spiel entschiede­n war.“Das sei es, worauf es ihm ankomme.

Noch nicht entschiede­n ist indes das Rennen um die ChampionsL­eague-Plätze, in dem Bayer 04 aussichtsr­eich auf Platz drei liegend den punktgleic­hen Verfolger aus Dortmund abschüttel­n will. Die Partie morgen bietet dafür die ideale Gelegenhei­t.

Bei der momentanen Berichters­tattung zum BVB habe man beinahe den Eindruck, es gehe bei den Schwarz-Gelben um den Klassenerh­alt, sagte Herrlich, der einst selbst für den Ruhrgebiet­sverein die Fußballsch­uhe schnürte. „Sie stehen mächtig in der Kritik. Die Anspruchsh­altung in Dortmund ist enorm.“Auch das Team von Peter Stöger hat in den vergangene­n Wochen einige Rückschläg­e verkraften müssen – vor allem die 0:6-Demontage in München und das 0:2 zuletzt im Derby gegen den großen Rivalen Schalke 04. Insofern gerät das Treffen der Champions-League-Aspi- ranten zu einem Duell der Düpierten, in dem der Sieger die beseren Karten hat, um kommende Saison die seit Jahrzehnte­n elektrisie­rende Hymne der Königsklas­se live im eigenen Stadion zu hören.

Allerdings: Auch aus therapeuti­scher Sicht wäre ein Erfolg in Dortmund nach der Demütigung im Pokalhalbf­inale wohl hilfreich.

Leno – Henrichs, S. Bender, Tah, L. Bender – Aránguiz, Baumgartli­nger, Bailey, Brandt – Volland, Alario.

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FOTO: IMAGO Lang ist’s her: Erik Meiker spielte von 1996 bis 1999 für Bayer 04.

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