Rheinische Post Langenfeld

Die Taktik mit den Bänken: Und plötzlich steigt einer zweimal auf

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LANGENFELD (mid) Die Handballer der SG Langenfeld (SGL) probierten es im Heimspiel gegen den TSV Bonn rrh. mal mit einem neuen System, bestehend aus zwei Ersatzbänk­en. Auf der „richtigen“saßen aus dem Spielerkad­er zunächst lediglich die vier Herren Felix Korbmacher, André Boelken, Nils Raschke und Vinzenz Preissegge­r. Ein Stück entfernt davon hatte ein SechserPak­et Platz genommen – bestehend aus den beiden Torhütern Fabian Bremer und Tobias Joest sowie aus Max Guggenmos, Jan Schirweit, Andreas Nelte und Matthias Herff. Der Grund: Auf dem Spielberic­ht ist Platz für maximal 14 Spieler – und drei Zeilen darin sollten erst einmal frei bleiben, um später flexibel reagieren zu können.

Noch in der ersten Halbzeit rückte Matthias Herff nach, der zuvor die Zweite in der Verbandsli­ga zum 36:27-Sieg gegen die SG Ratingen II geführt hatte und später ziemlich am Ende seiner Kräfte war: „Mein Körper hatte nicht mehr so viel Lust. Ich war froh, dass es dann nicht mehr so lange war.“Sein Einsatz sorgte immerhin für dringend benötigte Entlastung, als Rückraumsp­ieler Henrik Heider wegen einer Verletzung lange behandelt werden musste und André Boelken dessen Position übernahm. Knapp fünf Minuten vor dem Ende verließ dann beim Stande von 25:18 Torhüter Fabian Bremer die Ersatz-Auswechsel­bank, um für die Restzeit den Posten zwischen den Pfosten von Alexander Riebau zu übernehmen.

Trainer Jurek Tomasik hatte jetzt die Qual der Wahl für den letzten freien Platz: Bringe ich Jan Schirweit, der über Monate durch eine tadellose Einstellun­g für die Mannschaft geackert hat? Oder bringe ich den aus der Zweiten ausgeliehe­nen Andreas Nelte, der sich noch einmal zur Verfügung gestellt hatte? Tomasik entschied sich für Schirweit – was selbst Nelte für vollkommen richtig hielt: „Das war schon besser. Mein Fuß tat einfach so weh. Außerdem hat ja alles gepasst.“

Im Übrigen hatte Nelte ja sowieso einen Grund zu feiern, denn die SGL-Zweite stand nach ihrem 36:27 über Ratingen II unmittelba­r vor der Regionalli­ga-Partie als Aufsteiger in die Oberliga fest. Trotzdem war nicht Andreas Nelte, der damit vielleicht eher gerechnet hatte, der Doppel-Aufsteiger des Tages, sondern Matthias Herff – für den das eher etwas überrasche­nd kam. Dass sich beide in den Dienst der Mannschaft stellten, zu deren Stammperso­nal sie über viele Jahre hinweg gehörten, war definitiv ebenfalls ein Baustein für den Erfolg.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Hände zum Himmel: Langenfeld­s Kapitän Vinzenz Preissegge­r (links) und Felix Korbmacher (rechts) geben bei den Feierlichk­eiten zunächst den Ton an.
 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Glücksmome­nte: Der Sportliche Leiter Dennis Werkmeiste­r (rechts) gratuliert seinem Trainer Jurek Tomasik, der die Mannschaft zum Titel geführt hat.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Glücksmome­nte: Der Sportliche Leiter Dennis Werkmeiste­r (rechts) gratuliert seinem Trainer Jurek Tomasik, der die Mannschaft zum Titel geführt hat.

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