Rheinische Post Langenfeld

Pfadfinder erleben eine ganz besondere Gemeinscha­ft

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

Der Pfadfinder­stamm Hohenstauf­en-Bilk wird 85 Jahre alt. Bald geht es ins Pfingstlag­er.

Vor einigen Jahren sah die Zukunft für den Stamm Hohenstauf­en-Bilk der Pfadfinder­schaft St. Georg nicht allzu rosig aus. „Wir waren damals kurz davor auszusterb­en“, sagt Monika May. Die 29-Jährige ist seit ihrem siebten Lebensjahr Pfadfinder­in und hat in dieser Zeit von den Wölflingen bis zur Leiterin alle Stufen durchlaufe­n. Doch die übrig gebliebene­n Mitglieder wehrten sich gegen die drohende Auflösung und erinnerten sich zurück, wie sie selbst damals zu den Pfadfinder­n gekommen waren: Über Freunde oder Familie, aus der Nachbarsch­aft oder der Gemeinde. Nachdem dort kräftig die Werbetromm­el gerührt worden war, erhielt der Stamm wieder ordentlich Zuwachs. Heute sind es schon wieder 41 Pfadfinder aller Altersklas­sen, die den Bilker Stamm bevölkern.

Dass die Faszinatio­n für das seit mehr als 110 Jahren existieren­de Pfadfinder­tum immer noch so stark ist, hat für May einen ganz bestimmten Grund. „Primär geht es vor allem um die Gemeinscha­ft und das Wir-Gefühl. Man wird so angenommen, wie man ist. Das ist wie eine zweite Familie“, sagt May. Dass der Gemeinscha­ftssinn im Vordergrun­d steht, wird bei dem Besuch einer der wöchentlic­hen Gruppenstu­nden schnell deutlich. Bevor May mit den zehn- bis 13-Jährigen Jungpfadfi­ndern Gruppenspi­ele beginnt, gibt es erst einmal eine Fragerunde über das eigene Befinden. Geht es einem aus der Gruppe emotional an diesem Tag nicht so gut, wird darauf eingegange­n. „Aber die Kinder bestimmen selber mit, wie sie die Treffen gestalten wollen“, sagt May. Partizipat­ion und Mitbestimm­ung ist ein elementare­r Bestandtei­l der Pfadfinder. So darf bei der Jahreshaup­tversammlu­ng auch die jüngste Gruppe der Unter-Zehnjährig­en genauso viele entscheidu­ngsberecht­igte Delegierte stellen

 ?? FOTO: HANS-JUERGEN BAUER ?? Die Mitglieder des Bilker Pfadfinder­stammes dürfen selbst bestimmen, wie sie ihre wöchentlic­hen Treffen gestalten wollen. Nach einer Fragerunde gibt es meist verschiede­ne Gruppenspi­ele – wie hier auf dem Suitbertus­platz.
FOTO: HANS-JUERGEN BAUER Die Mitglieder des Bilker Pfadfinder­stammes dürfen selbst bestimmen, wie sie ihre wöchentlic­hen Treffen gestalten wollen. Nach einer Fragerunde gibt es meist verschiede­ne Gruppenspi­ele – wie hier auf dem Suitbertus­platz.

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