Pfadfinder erleben eine ganz besondere Gemeinschaft
Der Pfadfinderstamm Hohenstaufen-Bilk wird 85 Jahre alt. Bald geht es ins Pfingstlager.
Vor einigen Jahren sah die Zukunft für den Stamm Hohenstaufen-Bilk der Pfadfinderschaft St. Georg nicht allzu rosig aus. „Wir waren damals kurz davor auszusterben“, sagt Monika May. Die 29-Jährige ist seit ihrem siebten Lebensjahr Pfadfinderin und hat in dieser Zeit von den Wölflingen bis zur Leiterin alle Stufen durchlaufen. Doch die übrig gebliebenen Mitglieder wehrten sich gegen die drohende Auflösung und erinnerten sich zurück, wie sie selbst damals zu den Pfadfindern gekommen waren: Über Freunde oder Familie, aus der Nachbarschaft oder der Gemeinde. Nachdem dort kräftig die Werbetrommel gerührt worden war, erhielt der Stamm wieder ordentlich Zuwachs. Heute sind es schon wieder 41 Pfadfinder aller Altersklassen, die den Bilker Stamm bevölkern.
Dass die Faszination für das seit mehr als 110 Jahren existierende Pfadfindertum immer noch so stark ist, hat für May einen ganz bestimmten Grund. „Primär geht es vor allem um die Gemeinschaft und das Wir-Gefühl. Man wird so angenommen, wie man ist. Das ist wie eine zweite Familie“, sagt May. Dass der Gemeinschaftssinn im Vordergrund steht, wird bei dem Besuch einer der wöchentlichen Gruppenstunden schnell deutlich. Bevor May mit den zehn- bis 13-Jährigen Jungpfadfindern Gruppenspiele beginnt, gibt es erst einmal eine Fragerunde über das eigene Befinden. Geht es einem aus der Gruppe emotional an diesem Tag nicht so gut, wird darauf eingegangen. „Aber die Kinder bestimmen selber mit, wie sie die Treffen gestalten wollen“, sagt May. Partizipation und Mitbestimmung ist ein elementarer Bestandteil der Pfadfinder. So darf bei der Jahreshauptversammlung auch die jüngste Gruppe der Unter-Zehnjährigen genauso viele entscheidungsberechtigte Delegierte stellen