Rheinische Post Langenfeld

Bayers Defensive wird zum Puzzlespie­l

- VON DORIAN AUDERSCH

Neben Jonathan Tah und Sven Bender droht auch Kapitän Lars Bender für das letzte Auswärtssp­iel in Bremen auszufalle­n. Linksverte­idiger Wendell kehrt nach mehrwöchig­er Pause in den Kader zurück.

LEVERKUSEN München, Köln und Bremen – das sind die drei Bundesligi­sten, für die es in dieser Saison um nichts mehr geht. Die Bayern stehen als Meister fest, die Domstädter sind abgestiege­n und für Werder geht es nur noch um die Endplatzie­rung, die letztlich jenseits von Gut und Böse sein wird. Das macht die Aufgabe für die Werkself, die heute (15.30 Uhr) im Bremer Weserstadi­on ihr vorletztes Saisonspie­l bestreitet, aber nicht einfacher. Um Platz vier von der derzeit blendend aufgelegte­n TSG Hoffenheim zurückzuer­obern, ist ein Sieg im Norden Pflicht.

Die Nachwehen der 0:1-Niederlage gegen Stuttgart sind auch vor dem letzten Auswärtssp­iel der Saison noch spürbar im Lager von Bayer 04. „Ich habe so ein Spiel als Trainer noch nie erlebt“, betont Herrlich mit Blick auf die dem Ergebnis nicht entspreche­nde Torschussb­ilanz von 24:4. „Das tut weh, denn wir sind jetzt auf andere angewiesen, um wieder auf den vierten Platz zu kommen.“Tröstlich: Hoffenheim muss parallel beim Spielverde­rber in Stuttgart ran. „Jetzt sind wir wieder Jäger und Hoffenheim hat etwas zu verlieren“, beschreibt Herrlich die Lage.

Dass ein Sieg bei den unter Florian Kohfeldt wiedererst­arkten Bremern eine heikle Mission wird, weiß der 46-Jährige Fußballleh­rer zu gut. Vergangene­n Sonntag reiste Herrlich gemeinsam mit Co-Trainer Nico Schneck zum Spiel des SVW gegen ser Tabelle. „Wir müssen uns nicht fürchten“, betont Herrlich.

Die personelle Lage entspannt sich indes nur bedingt. Vor allem in der Defensive sieht es weiterhin düster aus: Neben den sicheren Ausfällen Jonathan Tah (Faserriss im Hüftbeuger) und Sven Bender (muskuläre Probleme) steht nun auch hinter Kapitän Lars Bender ein Fragezeich­en. Im Training habe der Muskel des 29-Jährigen „zugemacht“, sagt Herrlich. Man müsse abwarten, ob es für einen Einsatz reiche. Wendell kehrt hingegen nach dreieinhal­bwöchiger Pause in den Kader zurück. Er wird nach überstande­nem doppeltem Bänderriss im Sprunggele­nk zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Dem Aufruf der Fans, die letzte Auswärtsfa­hrt der Saison komplett in roten Farben zu bestreiten, wollte Herrlich nicht folgen. Die Begründung mutet seltsam an und sorgte für einige Lacher bei der obligatori­schen Fragerunde vor dem Spiel: „Zum einen kann ich Rot nicht unbedingt tragen. Es macht mich sehr blass. Zum zweiten habe ich gehört, dass Frauen im Frühling vermehrt Rot tragen, was unterschwe­llig Paarungsbe­reitschaft signalisie­rt. Wenn ich jetzt Rot auf der Bank trage, signalisie­re ich vielleicht dem einen oder anderen auch Paarungsbe­reitschaft. Da habe ich dann Abstand genommen.“

Er bleibe gegen die grün-weißen Bremer lieber bei seiner bewährten schwarzen „Kampfausrü­stung“, erklärt der Coach.

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