Sammler liebt altes Gestein
Klaus Marter (76) begeistert sich für Mineralogie und Geologie. Vereinigung zeichnete ihn mit goldener Ehrennadel aus.
LANGENFELD Das Haus mutet ein wenig wie ein Museum an. Kristalle, Erze, Grubenlampen in allen Formen und Variationen sind in den Regalen und Vitrinen aufgereiht. Dazu kommt noch jede Menge Fachliteratur. An den Wänden hängen Zeichnungen, Fotografien und Gemälde rund um den Bergbau. In den mehr als 50 Jahren, in denen Klaus Marter seiner Sammelleidenschaft nachgeht, hat sich das Haus
Klaus Marter gefüllt. Der passionierte Mineraloge und Bergbaukenner kann sich noch genau an den Anfang seines Hobbys erinnern. „Es war 1966 in Spanien.“Dort hat Marter mit seiner Frau eine römische Ausgrabung besucht und war am Strand, wo er auf einen Quarzgang stieß. Von diesem Kalkspat hat er ein Stück mitgenommen, das er noch heute besitzt. „Das hat mich so fasziniert. Das war der Anstoß zum Sammeln.“
Zwei Jahre später trat er der „Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie“(VFMG) bei, die den 76-Jährigen nun mit der goldenen Ehrennadel für 50-jährige Vereinszugehörigkeit auszeichnete. Stolz zeigt er die goldene Nadel vor, die bestimmt wird von zwei gekreuzten Hämmern. „Ich habe mich über die Ehrung sehr gefreut“, sagt der Langenfelder, der in Pommern geboren wurde. Der VFMG hat nach Angaben seines Präsidenten Dr. Diether Gräf für 2018 übrigens „Magnetit als Mineral des Jahres ausgewählt“.
„Meine große Leidenschaft ist das Eisenerz“, verrät indes Klaus Marter. Obwohl es ein wenig unscheinbar wirkt, kommt es in vielen verschiedenen Formen vor – etwa als runder, glatter „Glaskopf“oder als raues „Kaviar-Erz“. Seinen größten Kristall hat der Langenfelder auf der Insel Elba gefunden. „Das ist ein Pyrit, eine Eisen-Schwefel-Verbindung“, erklärt er den silberglänzenden Quader. Zahlreiche Sammlertouren hat der Mineraloge unternommen, mal mit seiner Frau, mal mit Sammlerfreunden. Er saß am Förderband einer Kiesgrube in Monheim, besuchte Steinbrüche.
Mit der Leidenschaft für das Eisenerz ging auch eine Begeisterung für den Bergbau einher. „Wo ich gesammelt habe, da habe ich mich auch immer für die Gruben interessiert, wollte wissen, wie da gearbeitet wird.“So kam es, dass Marter 1970 zum ersten Mal in eine Grube einfuhr. Dabei ist es nicht geblieben. „Ich wollte alle letzten Eisenerzgruben Deutschlands besuchen“, erzählt der ehemalige Angestellte der Hildener Stadtwerke. Und das hat er geschafft. Ob die Schiefergrube Katzenberg in der Eifel, die Grube Lüderich im Bergischen Land, die Flussspatgrube Clara im Schwarzwald oder die Käfersteige bei Pforzheim – in alle ist Marter eingefahren. Und viele davon existieren heute nicht mehr, was der Sammler sehr bedauert.
Mit seinem Wissen und seinen Dias hielt er Vorträge und besuchte den Unterricht an Grundschulen. Vor Kurzem hat er seine Leidenschaft für das Sammeln von Geröll und Steinen entdeckt, die der Rhein im Laufe von Millionen von Jahren in seine Heimat transportiert hat.
„Ich wollte alle letzten Eisenerzgruben Deutschlands
besuchen“