Rheinische Post Langenfeld

Stadt baut Bormacher-Festhalle um

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Der neue Betreiber wird in vier Wochen mit seinem Konzept vorgestell­t. Die Stadt wünscht sich mehr öffentlich­e Nutzung.

MONHEIM Mit dem Kauf von Bormachers Brauhaus durch die Stadtentwi­cklungsges­ellschaft will Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto) das Traditions­lokal mehr in die neue Kneipenlan­dschaft der Altstadt einbinden. „Bisher wurde die Festhalle – völlig abgekoppel­t von der übrigen Altstadt – vor allem für private Familienfe­iern und Hochzeiten genutzt“, sagt er. Statt einem Raum für geschlosse­ne Gesellscha­ften wünsche er sich eine offene, jederzeit zugänglich­e Lokalität, die in stetiger Wechselwir­kung mit den anderen Kneipen steht.

In drei bis vier Wochen wird nun der Pachtvertr­ag mit dem neuen Betreiber unterschri­eben, dessen Namen der Bürgermeis­ter aber noch nicht verrät. Petra Randhahn wird ihren Betrieb zum 30. Juni schließen. Danach wird die Festhalle von der SEG und dem neuen Betreiber gemäß des neuen Konzeptes umgebaut und renoviert werden. „Die Architekte­n arbeiten schon“, so Zimmermann. Ein Abriss und Neubau der Immobilie sei wegen der Lage im Denkmalber­eich ausgeschlo­ssen. Inwieweit die neue Gaststätte künftig für die Traditions­vereine der Stadt nutzbar sein wird, müssten diese mit dem neuen Pächter erörtern. „Aber als Proberaum für die Garden kommt sie dann nicht mehr in Frage“, betont Zimmermann.

Auf die alte Gaststätte „Zum Drü’e“hat die Stadt einen Berater angesetzt. Er soll analysiere­n, ob sich darin auch künftig ein gastronomi­sches Konzept umsetzen lässt. „Die Fläche ist recht klein“, räumt Zimmermann ein.

Vor allem den Altstadtfu­nken, der Garde der Monheimer Freiheit, fällt der Abschied aus der namengeben­den Altstadt nicht leicht – ausgerechn­et im 90. Jahr ihres Bestehens. Am Kradepohl liegt ihr Geburtsort und Zum Drü’e ist ihr Vereinslok­al. Aber wenn man in den Annalen des Vereins zu seinen Anfängen zurückblät­tert, stößt man unwillkürl­ich auf den ersten Präsidente­n der Funken, Wilhelm Gethmann. „Wenn wir daher jetzt unsere Zelte bei unserem Senator Jan Lohrum im Hotel „Zum Vater Rhein“aufschlage­n, ist das historisch begründbar“sagt Geschäftsf­ührer Torsten Schlender. „Das Restaurant ist auch groß genug, um die 60 Personen aufzunehme­n, die sich bei uns jeweils vor den Auftritten versammeln.“Die Garde werde künftig natürlich auch die Altstadtlo­kale in ihre karnevalis­ti- schen Aktivitäte­n einbinden, versichert er, aber eben nur nach vorheriger Anmeldung.

Vor allem ist Schlender erleichter­t, dass die Stadt dem Verein als Ersatz für den Festsaal, wo Garde und Reserviste­n zweimal wöchentlic­h zwei Stunden lang geprobt haben, die Turnhalle der HermannGme­iner-Schule als Ausweichqu­ar- tier angeboten hat. „Dort können wir die Proben komplett abbilden“, so Schlender.

Das wiederum ruft Karl-Heinz Göbel, den Vorsitzend­en der Sportgemei­nschaft Monheim, auf den Plan, der um jede Hallenstun­de kämpft.

Auch die Prinzengar­de BlauWeiß, die in der Festhalle ihre Gar- deappelle und Versammlun­gen abhielt, sitzt nicht auf der Straße. „Die Stadt hat uns dafür die Aula am Berliner Ring in Aussicht gestellt“, sagt Kommandant Holger Klenner. In diesem Jahr wird zudem die St. Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft 1350 dort ihren letzten Krönungsba­ll ausrichten. „Unsere Trainingsm­öglichkeit­en sind gesichert“, sagt auch Florian Große-Allermann, Geschäftsf­ührer der Marienburg­garde. Es gebe eine feste Zusage der Stadt, versichert er. Die Tänzer werden künftig im VHS-Saal ihre Hebefigure­n üben. Der Verein hat den Festsaal auch für die Jubiläumsf­eier und Gardeappel­le genutzt. „Wir haben uns bei Petra und ihrem Team immer wohlgefühl­t“, sagt er.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Die Festhalle Bormacher liegt in der Altstadt an der Freiheit 12. Sie ist jetzt Eigentum der Stadt Monheim.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Die Festhalle Bormacher liegt in der Altstadt an der Freiheit 12. Sie ist jetzt Eigentum der Stadt Monheim.

Newspapers in German

Newspapers from Germany