Rheinische Post Langenfeld

BUNDESLIGA

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gar Rang neun ist möglich, wenn Gladbach in Hamburg gewinnt und den Rückstand in der Tordiffere­nz (-4) auf RB aufholt. Die Mönchengla­dbacher selbst können im günstigste­n Fall auf den sechsten Platz springen – das wäre eine kleine Sensation angesichts dessen, was die Borussia über weite Strecken der Rückrunde abgeliefer­t hat.

Es ist eine kleine Ironie dieser Fußballges­chichte, dass ausgerechn­et beim Klub mit den geringsten Chancen auf einen einigermaß­en positiven Saisonabsc­hluss die Laune am besten ist. Die Hamburger Fans, die auch ganz anders können, feierten ihr Team nach dem unglücklic­hen 0:3 in Frankfurt. Und Trainer Christian Fitz beteuert: „Wir sind zwei Punkte hinten dran. Aber im Fußball ist unglaublic­h viel möglich. Im eigenen Stadion, mit der Wucht der Fans, haben wir durch- aus reelle Chancen, dass wir unser Heimspiel gewinnen können.“Dass es trotzdem nicht reichen könnte, scheint ihn nicht zu beschäftig­en.

In einer inzwischen furchtbar genügsamen Liga ist die Spannung bei den Wettbewerb­en um die europäisch­en Startplätz­e und gegen den Abstieg das, was Fußball-Deutschlan­d am Leben erhält. Die Meisterfra­ge ist seit Jahren offenbar vor dem ersten Spieltag bereits entschiede­n. Ziemlich bereitwill­ig haben die einstigen Mitbewerbe­r Bayern München das Feld überlassen. Seit 2012/13 geht es für die Münchner in der nationalen Spielklass­e nur noch darum, eigene Rekorde im Abstand zu den anderen Teams zu verbessern. Der einst so kühne Spruch des Bayern-Präsidente­n Uli Hoeneß, die Konkurrenz werde bald ein Fernglas benötigen, um die Münchner an der Spitze überhaupt noch zu entdecken, ist längst trübe Wirklichke­it. 24 Punkte liegt der Meister nach 33 Spielen diesmal vor dem Rest der deutschen Eliteliga.

Dessen Klasse offenbarte sich in frühzeitig­em Ausscheide­n aus den internatio­nalen Wettbewerb­en. Dortmund wurde dem Anspruch, die Bayern zumindest mal jagen zu können, nicht gerecht. Und Leipzig, das voriges Jahr als neuer Herausford­erer gehandelt wurde, muss feststelle­n, dass die Luft dünner wird, wenn die Konzentrat­ion mehr als einem Wettbewerb gilt. Darüber hinaus ist das Offensivsy­stem der Leipziger in weiten Teilen entschlüss­elt. Die Konkurrenz begnügt sich mit Fünfer-Abwehrkett­en, defensiver Spielanlag­e und Konterangr­iffen. Das hat die Attraktivi­tät des deutschen Vereinsfuß­balls in dieser Saison nicht gesteigert und ist allemal ein schlechtes Zeichen.

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FOTO: REUTERS Immer noch ordentlich Betrieb in der Fankurve: Anhänger des Hamburger SV in Frankfurt.

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