Rheinische Post Langenfeld

IS-Attentate in Paris und Indonesien

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Messer- und Bombenatta­cken töten und verletzen viele Unschuldig­e.

PARIS/SURABAYA (may-) Der Terror ist zurück in Frankreich: Ein mutmaßlich­er Islamist hat am Samstagabe­nd in einem Ausgehvier­tel von Paris mit Messerstic­hen einen 29-jährigen Passanten getötet und vier weitere Menschen verletzt. Der aus Tschetsche­nien stammende Angreifer wurde von der Polizei erschossen.

Staatspräs­ident Emmanuel Macron erklärte, Frankreich habe erneut „den Preis des Blutes“bezahlt, werde aber vor den Feinden der Freiheit keinen Zoll zurückweic­hen. Die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) reklamiert­e den Angriff für sich. Der mutmaßlich­e Täter stand auf einer Liste radikalisi­erter Personen. Er soll bei seiner Attacke „Gott ist groß“auf Arabisch gerufen haben. Der IS bezeichnet­e sich auch als Urheber der schwersten Anschläge auf die christlich­e Minderheit in Indonesien seit 18 Jahren. Attentäter zündeten gestern in der Großstadt Surabaya fast zeitgleich Sprengsätz­e in drei Kirchen und töteten mindestens 13

Herbert Reul Menschen. Die Angreifer gehörten ein und derselben Familie an, die sich laut Polizei zeitweise in Syrien aufgehalte­n haben soll. Der Vater habe eine Autobombe gezündet, zwei 16 und 18 Jahre alte Söhne hätten ihren Anschlag mit einem Motor- rad ausgeübt, die Mutter mit ihren neun und zwölf Jahre alten Kindern das dritte Attentat begangen.

Laut NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) gibt es derzeit keine Anzeichen für eine große konzertier­te Aktion des IS in Europa. „Trotzdem müssen wir nach wie vor mit Messeratta­cken von Einzeltäte­rn rechnen – immer und überall“, sagte er unserer Redaktion. Reul verlangte Veränderun­gen in der länderüber­greifenden Zusammenar­beit. „Wir müssen besser werden beim Austausch unserer nachrichte­ndienstlic­hen Erkenntnis­se“, unterstric­h er. Das gelte für Bund und Länder, aber auch für Europa. „Wir müssen uns gegenseiti­g einfach mehr vertrauen“, betonte Reul. Leitartike­l Seite A2 Politik Seite A7

„Wir müssen immer und überall mit Messer

attacken rechnen“

NRW-Innenminis­ter (CDU)

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