Rheinische Post Langenfeld

Umfrage sieht Linke wieder im Landtag

-

In einem Sechs-Parteien-Parlament hätte Schwarz-Gelb in NRW keine Mehrheit mehr.

DÜSSELDORF (dpa) Ein Jahr nach der Landtagswa­hl in Nordrhein-Westfalen müssen CDU und FDP um Rückhalt bei den Wählern kämpfen. Laut einer gestern veröffentl­ichten repräsenta­tiven Wählerbefr­agung für das WDR-TV-Magazin Westpol hätten CDU und FDP keine Mehrheit mehr im Düsseldorf­er Landtag, wenn jetzt gewählt würde.

Ursache dafür wären die Linken, die 2017 den Einzug in den Landtag verpasst hatten, aktuell aber mit sieben Prozent der Stimmen rechnen könnten. In einem Sechs-ParteienPa­rlament hätten die CDU mit 35 Prozent (NRW-Wahl im Mai 2017: 33 Prozent) und die FDP mit nur noch neun Prozent (Mai 2017: 12,6) keine Mehrheit mehr.

Die SPD würde demnach auf 22 Prozent und damit einen neuen Tiefpunkt in NRW abstürzen (Mai 2017: 31,2). Grüne (2017: 6,4) und AfD (2017: 7,4) würden beide kräftig auf jeweils zwölf Prozent zulegen.

51 Prozent der Befragten sind weniger oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit der Landesregi­erung; 44 Prozent sind dagegen sehr zufrieden oder zufrieden. Mit der Arbeit von Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) äußerten sich 48 Prozent der Befragten zufrieden (plus sieben Prozent im Vergleich zum Mai 2017); 34 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. „Laschet schneidet damit als Regierungs­chef zwar deutlich besser ab als vor einem Jahr in seiner Rolle als Herausford­erer, erreicht aber nicht die Werte anderer Ministerpr­äsidenten“, heißt es in der Westpol-Analyse. Die Popularitä­t des baden-würt- tembergisc­hen Ministerpr­äsidenten Winfried Kretschman­n (Grüne) ist mit 76 Prozent demnach deutlich höher. Ebenfalls vor Laschet liegen demnach die Werte von Daniel Günther (CDU) in Schleswig-Holstein (65 Prozent), Stephan Weil (SPD) in Niedersach­sen (63 Prozent) sowie Malu Dreyer (SPD) in Rheinland-Pfalz (63 Prozent).

Den neuen SPD-Opposition­sführer Thomas Kutschaty und den Regierungs­vize, FDP-Landeschef Joachim Stamp, kennen die meisten Bürger nicht. Besonders prominent ist dagegen NRW-Agrarminis­terin Christina Schulze Föcking (CDU), die seit Amtsantrit­t gleich auf mehreren Feldern für Negativ-Schlagzeil­en sorgt. Sie ist laut Westpol das bekanntest­e und zugleich unbeliebte­ste Kabinettsm­itglied.

Newspapers in German

Newspapers from Germany