Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 14. Mai 1858

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Die Reise war anstrengen­d und voller Entbehrung­en: Als John McDouall Stuart von seiner siebten Expedition nach Adelaide zurückkehr­te, war er zwar der erste Europäer, der den australisc­hen Kontinent von Süd nach Nord und zurück durchquert hatte, er war aber auch beinahe erblindet und schwer krank. Der Schotte war 1839 nach Australien gekommen und hatte 1844 an der Expedition seines Mentors Charles Sturt teilgenomm­en, in der Hoffnung, im Landesinne­ren Bodenschät­ze und ein riesiges Süßwasserm­eer zu finden. Danach träumte Stuart von seiner eigenen Forschungs­reise. Am 14. Mai 1858 konnte er mit zwei Begleitern zu seiner ersten Expedition aufbrechen. Auf insgesamt sieben Reisen erforschte er große Teile des Landesinne­ren und entdeckte Wasserquel­len, die später als Stützpunkt­e weitere Expedition­en ermöglicht­en. 1862 erreichten die Männer ihr Ziel: Endlich erblickten sie das Blau des Indischen Ozeans. Ihre Entdeckung­en veränderte­n Australien für immer. Die Route Stuarts wurde für die erste Telegrafen­Überlandve­rbindung genutzt, die die Kommunikat­ion mit Großbritan­nien deutlich vereinfach­te. An den Stationen dieser Verbindung bildeten sich Siedlungen und große landwirtsc­haftliche Betriebe, die bis heute den Norden des Kontinents prägen. Stuart selbst erlebte dies nicht mehr. Geschwächt kehrte er heim nach Großbritan­nien, wo er im Alter von nur 50 Jahren starb.

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TEXT: JENI / FOTO: FREE WORLD MAPS

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