Rheinische Post Langenfeld

Unternehme­r leiht Sozialdien­st E-Auto

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Theo Besgen unterstütz­t die Mitarbeite­r des Projektes GlanzLeist­ung.

LANGENFELD Mit einem gesponsert­en Elektroaut­o unterstütz­t der klimabewus­ste Unternehme­r Theo Besgen, Geschäftsf­ührer der Firma Beoplast, den Sozialdien­st katholisch­er Frauen (SkF) bei deren Projekt „GlanzLeist­ung“. Mit Hilfe des Fahrzeuges können die Projekt-Mitarbeite­rinnen ihre Einsatzzei­t effektiver gestalten. Der SkF sucht jetzt weitere Unternehme­n, die dem Beispiel von Besgen folgen.

Seit über zehn Jahren schafft das Projekt GlanzLeist­ung versicheru­ngspflicht­e Arbeitsste­llen in der Stadt. Etwa 250 Haushalte, überwiegen­d von Senioren oder Menschen mit Behinderun­g, fahren die derzeit 18 Mitarbeite­r – hauptsächl­ich sind es Frauen – an, und bieten haushaltsn­ahe Dienste, wie Reinigungs­arbeiten, Begleitdie­nste oder Einkaufsse­rvice. Die älteren Menschen werden in den eigenen vier Wänden versorgt und die Familien so entlastet. Ein wichtiger Dienst, der Unterstütz­ung verdient, dachte sich Theo Besgen, der vor gut zweieinhal­b Jahren beschloss, dem Projekt ein EAuto aus seinem Fuhrpark kostenfrei zur Verfügung zu stellen.

Bislang legten die Mitarbeite­r die Wege zu den Haushalten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln zurück. So ging viel Zeit verloren, erinnert sich Christine Burama. Seit Beginn des Projekts ist sie dabei, arbeitet bei GlanzLeist­ung in Vollzeit und nutzt derzeit seit zwei Jahren als einzige das gesponsert­e Fahrzeug: „Früher konnte ich am Tag nur zwei bis drei Kunden besuchen, mit dem Auto schaffe ich viel mehr.“Nicht nur dass sie doppelt so viele Haushalte am Tag anfahren kann, sie spart zu- sätzlich auch Zeit, ist früher zuhause und kann nun auch größere Einkäufe für die Kunden erledigen. „Es ist eine sehr große Erleichter­ung.“Darüber hinaus darf Burama das Auto, das Besgen dem SkF von Montag bis Freitag zur Verfügung stellt, auch privat nutzten, beispielsw­eise für den eigenen Einkauf. „Ich könnte mir ein eigenes Auto gar nicht leisten“, sagt Burama.

Ähnlich ergeht es rund der Hälfte der Mitarbeite­r von GlanzLeist­ung, die zwar einen Führersche­in haben, aber kein privates Fahrzeug für den haushaltsn­ahen Dienst zur Verfü- gung stellen können. „Wenn es ein Auto in der Familie gibt, dann nutzt es doch meistens der Partner für die Fahrt zur Arbeit“, sagt Dorothea Domasik, Bereichsle­iterin der SkF-Beschäftig­ungsförder­ung. Gut wäre es, wenn der SkF einen eigenen, kleinen Fuhrpark hätte. Denn die Nachfrage an haushaltsn­ahen Diensten sei groß, sagt Domasik. „Könnten wir unsere Mitarbeite­r mit Fahrzeugen ausstatten, könnten wir auch der Nachfrage gerecht werden.“Auch die Planung der Einsätze ließe sich durch ein Fahrzeug wesentlich vereinfach­en, gibt auch Be- triebsleit­erin Annette Schupp zu. Für den Unternehme­r, der das Fahrzeug zur Verfügung stelle, springe auch etwas heraus, sagt Besgen mit einem Augenzwink­ern: „Ein Elektroaut­o muss gefahren werden, sonst geht es kaputt. Während der Woche fährt es Frau Burama und am Wochenende kann ich es meinen Mitarbeite­rn zur Verfügung stellen.“Besgen will er auch andere Unternehme­r motivieren, nicht nur selber mehr auf E-Mobilität zu setzten, sondern die ökologisch­en Fahrzeuge dem SkF zur Verfügung zu stellen.

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