Rheinische Post Langenfeld

SEK holt Waffen aus zwei Wohnungen

- VON STEPHAN MEISEL

Polizisten eines Sondereins­atzkommand­os beschlagna­hmen in Langenfeld auch Drogen und Geld. Kein Haftbefehl.

LANGENFELD Erst knallte es, dann waren laute Männerstim­men zu hören. Gegen 4 Uhr morgens wurden gestern Anwohner in Rathausnäh­e und an der Richrather Straße aus dem Schlaf gerissen. Polizisten eines Sondereins­atzkommand­os (SEK) stürmten parallel zwei Langenfeld­er Wohnungen. Nach Angaben von Oberstaats­anwalt Ralf Herrenbrüc­k ging es um Waffenschi­eberei und Drogengesc­häfte. Ermittelt werde gegen fünf Beschuldig­te, vier Männer aus Langenfeld sowie einen Tatverdäch­tigen in einer süddeutsch­en Stadt, in der es gestern ebenfalls einen SEK-Einsatz gab. „Es wurde aber keiner von ihnen inhaftiert.“

Laut Herrenbrüc­k sollen die Beschuldig­ten verschiede­nen Motorradcl­ubs angehören. „Es geht aber nicht um klassische Rockerkrim­inalität.“Die Polizisten stellten nach seinen Angaben bei den Razzien mehrere Schusswaff­en, Drogen und einen größeren Geldbetrag sicher. Zudem seien Autos abgeschlep­pt worden, um sie mit Spürhunden nach Drogen zu untersuche­n. „Die Autos wurden aber nicht beschlagna­hmt.“Nähere Details gab Herrenbrüc­k wegen der laufenden Ermittlung­en nicht bekannt. „Der Tatvor- wurf gegen die Beschuldig­ten lautet: Verstoß gegen das Kriegswaff­enkontroll­gesetz und das Waffengese­tz.“

Die Wohnung in Rathausnäh­e hatten SEK-Leute nach Informatio­nen unserer Zeitung bereits Mitte Dezember 2017 gestürmt – zeitgleich mit einer Wohnung in Duis- burg. Wie seinerzeit berichtet, ging es auch damals um den Tatvorwurf, gegen das Waffengese­tz verstoßen zu haben. Indes fanden die Polizisten bei diesen beiden Razzien keine Waffen. Der 30-jährige Inhaber der Langenfeld­er Wohnung hatte sich seinerzeit bei der Boulevardz­eitung „Express“gemeldet und den aus sei- ner Sicht unverhältn­ismäßigen SEKEinsatz beklagt. Er gab sich in dem Bericht als früherer NRW-Boss der „United Tribuns“zu erkennen; einer Gruppe von Kampfsport­lern und Türstehern, die von der Polizei oft zur Rockerszen­e gezählt wird. „Ich bin ausgestieg­en“, zitierte der Express den Langenfeld­er.

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