Rheinische Post Langenfeld

Stadt kauft Ärztehaus am Reuter-Platz

- VON PETRA CZYPEREK

Der Monheimer Stadtrat votiert in nichtöffen­tlicher Sitzung einstimmig für den Erwerb des Wohnund Geschäftsh­auses.

MONHEIM Apotheker Christian Römmer ist sehr davon angetan, dass die Stadt das mehrgescho­ssige Ärztehaus am Ernst-Reuter-Platz kaufen will. „Es ist gut, wenn wir von den Döner-Buden wegkommen“, sagt er. Seine Aesculap-Apotheke befindet sich im Erdgeschos­s des Gebäudes. Auch wenn der Inhaber die Räumlichke­iten nur gemietet hat, findet er es positiv, dass das Areal demnächst neu gestaltet werden soll. Die Politiker im Stadtrat sprachen sich jetzt in nichtöffen­tlicher Sitzung einstimmig für den Ankauf aus.

Damit geht die Stadt den nächsten Schritt in einem auf 10 bis 20 Jahre angelegten Erneuerung­sprozess. Der soll das Areal im Monheimer Süden insgesamt aufwerten und so für die Anwohner und Geschäftsl­eute attraktive­r machen. Statt zahlreiche­r Obst- und Gemüseläde­n, Imbisse, Cafés und Bäcker müsse das Angebot breiter werden. „Es geht uns dabei um den ganzen Platz“, betont Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto). Weil die Eigentümer­struktur in den mehrgescho­ssigen Häusern rundherum sehr komplizier­t sei, brauche man aber einen langen Atem. Der Anfang ist schon vor einiger Zeit gemacht worden: Einige Häuser an der Straße gehören der Stadt bereits. Dort befindet sich im Erdgeschos­s des Hauses Ernst-Reuter-Platz 20 auch das Büro von Stadtteilm­anager Georg Scheyer.

Beim geplanten Ankauf des Ärztehause­s bleibt das Erdgeschos­s außen vor. „Wir verhandeln nicht um die Apotheke“, sagt der Bürgermeis- ter. Ulrich Kropp, der die Apotheke bis vor 15 Jahren selber geführt hat und dessen Frau die Geschäftsr­äume gehören, bestätigt das: „Wir haben nicht die Absicht zu verkaufen.“Insgesamt ist der Komplex zur Zeit recht gut genutzt. Im Haus befinden sich neben Wohnungen auch eine Kinderarzt­praxis und gesundheit­snahe Dienste.

Zwar sieht die FDP es grundsätzl­ich kritisch, wenn die Stadt als Käufer von Immobilien auftritt. In die- sem speziellen Fall bringe es aber nichts, sich auf Prinzipien zurückzuzi­ehen, sagt Ratsherr Andreas Wölk. Jetzt haben wir „noch wenig Einfluss“und müssen deshalb „den Weg konsequent weitergehe­n“. Wölk räumte jedoch ein, es werde wohl eine „zähe und teure Geschichte“. Lucas Risse (Peto) wertet den geplanten Ankauf als „große Chance für die Stadt“, am Ernst-Reuter-Platz einen Branchenmi­x hinzukrieg­en. „Wir robben uns Stück für Stück heran.“

Andreas Wölk SPD-Ratsfrakti­onschef Werner Goller sieht es ähnlich: „Wir müssen bei den Verhandlun­gen mit den Eigentümer­n einen langen Atem haben.“Wichtig sei es jetzt für die Stadtverwa­ltung, „die Hand drauf zu kriegen“.

CDU-Fraktionsc­hef Markus Gronauer begleitet den Prozess zwar kritisch, räumt aber ein: Der Ankauf sei der „einzige Weg, um an die Bausubstan­z zu kommen“. Seiner Meinung nach sollte man die Immobilie kaufen, fit machen und sie anschließe­nd wieder veräußern.

Manfred Poell (Grüne) wollte auf Anfrage keine Stellungna­hme abgeben.

„Wir müssen den Weg der Umstruktur­ierung nach dem Kauf konsequent weitergehe­n“

FDP-Ratsherr

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Der Stadtrat hat entschiede­n, das Ärztehaus am Ernst-Reuter-Platz anzukaufen. Der untere Bereich mit der Apotheke bleibt ausgenomme­n.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Der Stadtrat hat entschiede­n, das Ärztehaus am Ernst-Reuter-Platz anzukaufen. Der untere Bereich mit der Apotheke bleibt ausgenomme­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany