Rheinische Post Langenfeld

Die große Premiere am Blauen See

- VON ILKA PLATZEK

„Pippi feiert Geburtstag“heißt die neueste Produktion von Theater Concept. Am Pfingstson­ntag geht es in Ratingen los.

RATINGEN Wer Pippi sehen will, muss erst einmal ein ganzes Stück durch den Wald laufen, aber der Weg lohnt sich: Die 1.200 Zuschauer sind durch einen Wassergrab­en von der Naturbühne getrennt, auf der die Theaterleu­te vor traumhafte­r Waldkuliss­e ein ganzes schwedisch­es Dorf aufgebaut haben: Das Haus von Annikas und Thomas’ Eltern, Bäcker, Fleischer, Villa Kunterbunt (zum Teil mit Drehbühne), eine Autowerkst­att – Ronnis Garage – das Haus der Dorfgouver­nanten Frau Prysselius und sogar eine kleine Kirche oberhalb der Bühne. Auch die Requisiten sind witzig und phantasiev­oll, etwa das „Postauto“, ein Moped mit drei Anhängern.

Einzelne Szenen, die noch nicht so gut sitzen, werden gerade geprobt: „Größer, größer“, ruft Regisseuri­n Martina Kathage, während die beiden Diebe Blom und DonnerKarl­sson dusselig wie Dick und Doof versuchen, per Fahrrad eine Wippe vor Pippis Haus zu überwinden, statt es auf dem direkten Weg zu betreten. Natürlich werden sie dabei erwischt und von Pippi und ihren Freunden vertrieben.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Pippi feiert Geburtstag, lädt ihre Freunde zur Party ein und erhält Besuch von vielen Überraschu­ngsgästen, etwa den beiden trottelige­n Dieben.

Zwischendu­rch will Frau Prysselius Pippi mit Hilfe der Wachtmeist­er Kling und Klang, dem Polizei-Einsatzkom­mando der besonderen Art, Pippi mal wieder ins Kinderheim bringen, und auch ansonsten passiert viel auf der Naturbühne, auch im Wasser.

Gerade trifft das Pferd „Kleiner Onkel“ein. Der Haflinger Timmi wird von Martinsdar­steller Georg Frohnhof vorbeigebr­acht. Noch ist das Pferd ohne Punkte, „schminken müssen wir ihn noch“, flachst Frohnhof. Während die Knalleffek­te vorbereite­t werden, haben Pippi, Thomas und Annika Pause. Pippi (Hanna Rühl) sieht der literarisc­hen Vorlage verblüffen­d ähnlich, trägt keine Perücke, und schwärmt von der Rolle: „Pippi hat zwar viele Flausen im Kopf, ist dabei aber ein emphatisch­er und guter Mensch, der anderen in Not hilft.“An der Naturbühne schätzt sie, „dass hier die Enten auf dem Teich schwimmen, ei- nem die Fische schon mal an den Füßen knabbern, wenn man im Wasser spielt“. Und Annika (Maja Rodigast) schwärmt von der Naturbühne: „Hier ist alles so echt, und die Kinder gehen voll mit, jubeln und klatschen.“

Thomas (Thorge Busch) betont: „Hier wird bei jedem Wetter gespielt“, und die Pippi-Darsteller­in ergänzt: „Um hier aufzutrete­n, musst du schon körperlich fit sein.“Das glaubt man sofort, denn die Naturbühne ist riesig, verglichen mit einer herkömmlic­hen Theaterbüh- ne. Da wird gerannt, geklettert und immer „groß“gespielt, damit die Zuschauer am anderen Ufer auch mitkriegen, was passiert.

Das TheaterCon­cept aus Witten bespielt die Naturbühne am Blauen See schon seit vielen Jahren. Produzent Ralph Reiniger und Produktion­sassistent­in Tanja Bockelkamp können zufrieden sein: „Die Premiere am Pfingstson­ntag und auch der Pfingstmon­tag sind ausverkauf­t“, sagt Bockelkamp.

Für das darauf folgende Wochenende gibt es aber noch Karten.

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RP-FOTOS: BLAZY Das wird ein Spaß: Das Ensemble freut sich auf die Premiere, ab Juli wird auch samstags und sonntags gespielt.

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