Rheinische Post Langenfeld

Busse sollen schneller vorwärtsko­mmen

- VON ROBIN HETZEL

Die Münchener Straße in und aus Richtung Düsseldorf-Zentrum wird auch von vielen Langenfeld­ern und Monheimern regelmäßig genutzt. Jetzt ist für die vielbefahr­ene Strecke eine Busspur geplant.

DÜSSELDORF-SÜD Wer an der HeineUni studiert oder in der Stadt arbeitet und im Düsseldorf­er Süden oder angrenzend­en Gemeinden wohnt, für den sollte der Weg auf der Münchener Straße stadtauswä­rts eigentlich schnell gehen. Doch seit vielen Jahren erweist sich die Münchener Straße als große Staustreck­e. Kürzlich stellte das Düsseldorf­er Amt für Verkehrsma­nagement einen Entwurf zur Einrichtun­g einer Busspur vor, die die Verspätung­en der Busse durch Staus reduzieren soll.

Bei einer Testfahrt zeigt sich, dass der Bus auch mal nur knapp 50 Meter in zehn Minuten rollt. Wer auszurechn­en versucht, wie lange er bei diesem Tempo zum Ziel braucht, kann wahrlich verzweifel­n: Wieder einmal bremst der Stau auf der Münchener Straße eine der drei Buslinien aus, mit der sich hunderte Studenten und andere Fahrgäste täglich durch den Stau kämpfen. Und damit auch deren Tages- und Freizeitpl­äne.

Um solche Szenarien künftig zu vermeiden oder zumindest seltener werden zu lassen, ist bereits seit mehreren Jahren die Einrichtun­g einer Busspur auf der Münchener Straße im Gespräch. Da nicht nur Pendler, sondern auch die Buslinien 735 und 827, der Schnellbus SB57 sowie zukünftig die Metrobusli­nie M3 die Straße befahren, hatte das Amt für Verkehrsma­nagement be- reits im März 2017 verlauten lassen, eine „Überprüfun­g der Machbarkei­t einer Busspur“durchzufüh­ren.

Neulich wurden die Ergebnisse der Bezirksver­tretung 9 vorgestell­t. Durchschni­ttlich 43.000 Kraftfahrz­euge innerhalb von 16 Stunden attestiere­n die Prüfungen dem besonders stauanfäll­igen Abschnitt zwischen Universitä­tsstraße und Ickersward­er Straße. Deshalb sollen rund 180 Meter des aktuellen Seitenstre­ifens in Richtung der Ampelanlag­e an der Ickersward­er Straße in eine Busspur umgewandel­t werden. An der Signalanla­ge soll eine Busschleus­e gebaut werden, mithilfe derer die Busse dann wieder in den Fließverke­hr geleitet werden können.

Der Blick des Testfahrer­s geht wieder auf die Uhr: Bereits seit 20 Minuten sitze ich nun im Bus – doppelt so lange, wie man ohne Stau oder hoffentlic­h mit Busspur braucht.

Die Busspur freut nicht nur hunderte Studenten, sondern auch die Düsseldorf­er Bezirksver­tretung 9, die seit langem für die Busspur kämpft. Bereits im November 2016 stellte Bezirksver­treter Christoph Schork (FDP) im Zusammenha­ng mit dem damals neuen Schnellbus einen Antrag. Entspreche­nd erfreut zeigte er sich nun: „Die Planung ist außerorden­tlich begrüßensw­ert. Eine tolle Sache!“

Rund 210.000 Euro soll die Errichtung der Busspur kosten, die aus der ÖPNV-Nahverkehr­spauschale finanziert wird und vor allem die Attraktivi­tät des Nahverkehr­s steigern soll. Einziger Knackpunkt: Laut Entwurf kann es an der Busschleus­e „zu kurzfristi­gen Einschränk­ungen für den Individual­verkehr kommen“.

Für die Testfahrt ist nun ein Ende in Sicht: Der Bus hat mittlerwei­le die Ampelanlag­e an der Kreuzung zur Ickersward­er Straße erreicht. Der stauanfäll­ige Abschnitt auf der Münchener Straße ist passiert, die genervten Autofahrer können wieder Tempo aufnehmen.

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