Busse sollen schneller vorwärtskommen
Die Münchener Straße in und aus Richtung Düsseldorf-Zentrum wird auch von vielen Langenfeldern und Monheimern regelmäßig genutzt. Jetzt ist für die vielbefahrene Strecke eine Busspur geplant.
DÜSSELDORF-SÜD Wer an der HeineUni studiert oder in der Stadt arbeitet und im Düsseldorfer Süden oder angrenzenden Gemeinden wohnt, für den sollte der Weg auf der Münchener Straße stadtauswärts eigentlich schnell gehen. Doch seit vielen Jahren erweist sich die Münchener Straße als große Staustrecke. Kürzlich stellte das Düsseldorfer Amt für Verkehrsmanagement einen Entwurf zur Einrichtung einer Busspur vor, die die Verspätungen der Busse durch Staus reduzieren soll.
Bei einer Testfahrt zeigt sich, dass der Bus auch mal nur knapp 50 Meter in zehn Minuten rollt. Wer auszurechnen versucht, wie lange er bei diesem Tempo zum Ziel braucht, kann wahrlich verzweifeln: Wieder einmal bremst der Stau auf der Münchener Straße eine der drei Buslinien aus, mit der sich hunderte Studenten und andere Fahrgäste täglich durch den Stau kämpfen. Und damit auch deren Tages- und Freizeitpläne.
Um solche Szenarien künftig zu vermeiden oder zumindest seltener werden zu lassen, ist bereits seit mehreren Jahren die Einrichtung einer Busspur auf der Münchener Straße im Gespräch. Da nicht nur Pendler, sondern auch die Buslinien 735 und 827, der Schnellbus SB57 sowie zukünftig die Metrobuslinie M3 die Straße befahren, hatte das Amt für Verkehrsmanagement be- reits im März 2017 verlauten lassen, eine „Überprüfung der Machbarkeit einer Busspur“durchzuführen.
Neulich wurden die Ergebnisse der Bezirksvertretung 9 vorgestellt. Durchschnittlich 43.000 Kraftfahrzeuge innerhalb von 16 Stunden attestieren die Prüfungen dem besonders stauanfälligen Abschnitt zwischen Universitätsstraße und Ickerswarder Straße. Deshalb sollen rund 180 Meter des aktuellen Seitenstreifens in Richtung der Ampelanlage an der Ickerswarder Straße in eine Busspur umgewandelt werden. An der Signalanlage soll eine Busschleuse gebaut werden, mithilfe derer die Busse dann wieder in den Fließverkehr geleitet werden können.
Der Blick des Testfahrers geht wieder auf die Uhr: Bereits seit 20 Minuten sitze ich nun im Bus – doppelt so lange, wie man ohne Stau oder hoffentlich mit Busspur braucht.
Die Busspur freut nicht nur hunderte Studenten, sondern auch die Düsseldorfer Bezirksvertretung 9, die seit langem für die Busspur kämpft. Bereits im November 2016 stellte Bezirksvertreter Christoph Schork (FDP) im Zusammenhang mit dem damals neuen Schnellbus einen Antrag. Entsprechend erfreut zeigte er sich nun: „Die Planung ist außerordentlich begrüßenswert. Eine tolle Sache!“
Rund 210.000 Euro soll die Errichtung der Busspur kosten, die aus der ÖPNV-Nahverkehrspauschale finanziert wird und vor allem die Attraktivität des Nahverkehrs steigern soll. Einziger Knackpunkt: Laut Entwurf kann es an der Busschleuse „zu kurzfristigen Einschränkungen für den Individualverkehr kommen“.
Für die Testfahrt ist nun ein Ende in Sicht: Der Bus hat mittlerweile die Ampelanlage an der Kreuzung zur Ickerswarder Straße erreicht. Der stauanfällige Abschnitt auf der Münchener Straße ist passiert, die genervten Autofahrer können wieder Tempo aufnehmen.