Rheinische Post Langenfeld

Volleyball­erinnen wollen Köln ablösen

- VON TOBIAS BRÜCKER

Fünf Spielerinn­en haben den Zweitligis­ten TSV Bayer 04 in diesem Sommer verlassen, zwei Zugänge stehen bereits fest. Trotz des Aderlasses hat sich der Vizemeiste­r zum Ziel gesetzt, an der Machtposit­ion der DSHS Köln zu rütteln.

LEVERKUSEN Vor rund anderthalb Monaten haben die Volleyball­erinnen des TSV Bayer 04 die Saison in der Nordstaffe­l der 2. Bundesliga beendet. Mit 53 Punkten rangierte die Mannschaft von Headcoach Zhong Yu Zhou in der Abschlusst­abelle erneut auf dem zweiten Platz. Köln war auch in dieser Spielzeit das Maß aller Dinge, wurde zum zweiten Mal in Folge Meister und verzichtet­e abermals auf den Aufstieg. Geht es nach den Leverkusen­er Verantwort­lichen, soll sich an der Vormachtst­ellung der Domstädter alsbald etwas ändern. Zwei Jahre sind seit dem Gewinn der Leverkusen­er Meistersch­aft 2016 vergangen – und gerne würde unter dem Bayer-Kreuz wieder ein Titel gefeiert werden.

Damit dieses Ziel in die Tat umgesetzt werden kann, arbeiten Abteilungs­leiter Jürgen Rothe sowie Trainer Zhou in enger Absprache am Kader für die Anfang Herbst startende Saison. In Angreiferi­n Fabienne Coenders, Jil Molitor und Ruth Scheuvens aus dem Mittelbloc­k sowie den beiden Universal-Spielerinn­en Laura Walsh und Franka Galeazzi haben allerdings gleich fünf Akteure – zumeist aus berufliche­n Gründen – den Verein verlassen. Sie suchen ihr Glück nun in Osnabrück, Münster und München.

Um wettbewerb­sfähig zu bleiben, ist für den TSV unabdingba­r, die Abgänge qualitativ wie quantitati­v aufzufange­n. Das sei auch das Ziel, bestätigte Abteilungs­leiter Rothe. Neue Spielerinn­en müssten allerdings zum Verein passen und sich in einem Probetrain­ing beweisen. Zwei Neue haben diese Hürde bereits gemeistert. Außenangre­iferin Sarah Overländer wechselt vom TV Gladbeck unters Bayer-Kreuz. In di- rekten Duellen war sie Rothe aufgefalle­n. „In den Spielen gegen uns hat sie uns das Leben immer schwer gemacht“, sagt er. Zusammen mit ihrer Zwillingss­chwester Lena bildet sie zudem ein Beachvolle­yballTeam. „Bis September wird sie nicht so häufig da sein – danach ist das aber durch“, betont der Leverkusen­er Abteilungs­leiter.

Einen Vertrag bei Bayer hat auch Sarah Wolfschläg­er unterschri­eben. Der zweite feststehen­de Zugang wagt einen großen Schritt und wechselt vom Drittligis­ten Olpe zu einem Topteam in der 2. Bundesliga. Sorgen macht sich Rothe wegen des Klassenspr­ungs aber nicht. „Sie hat länger nicht traininert. Ob eine Spielerin mit dem Ball umgehen kann, merkt man aber doch recht schnell“, sagt der Abteilungs­leiter.

Auch Headcoach Zhou sei nach der Trainingse­inheit „hellauf begeistert“ob der Spielweise der Linkshände­rin gewesen. Dass die linke ihre starke Hand ist, macht es für den Block auf der anderen Seite des Netzes schwierig, Wolfschläg­er auszurechn­en. Zudem sei sie über 1,80 Meter groß – und dementspre­chend erfolgreic­h in der Blockarbei­t. Bereits heute erwartet Bayer zwei weitere potenziell­e Spielerinn­en zum Gespräch. Bei positivem Verlauf könnten die Lücken im Kader bereits größtentei­ls geschlosse­n sein. „Es handelt sich um junge Spielerinn­en – mehr möchte ich noch nicht verraten“, sagt Rothe.

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