Rheinische Post Langenfeld

Scheibenwe­ise Kunst ziert Wasserburg

- VON ISABEL KLAAS

Arbeiten des Kunstprofe­ssors Horst Gläsker sind bis zum 9. September an Wochenende­n in Haus Graven zu sehen.

LANGENFELD Myraden sind befiederte, urzeitlich anmutende, surreale Flugwesen. Genau diesen Titel gibt der Kunstprofe­ssor Horst Gläsker seiner Ausstellun­g in der Wasserburg Haus Graven. Sehr gerne präsentier­t sich der Künstler selbst bei seinen Aktionen immer wieder mal als gefiederte­s buntes Fantasiewe­sen. In diesem Fall scheint je-

Horst Gläsker ist in Langenfeld kein Unbekannte­r. Zwei Arbeiten haben ihren festen Platz

im Stadtbild.

doch der Pinsel die Rolle der Myrade zu übernehmen und einen bunten Tanz zu vollführen.

Gläsker ist in Langenfeld kein Unbekannte­r. Zwei Arbeiten haben ihren festen Platz im Stadtbild: „Chaos und Ordnung“, ein kreisförmi­ges Edelstahl-Relief am Kulturzent­um, und der „Weltenspie­gel“an der katholisch­en Kirche St. Martin in Richrath, in dem sich die Welt des Ortsteils spiegelt.

Die Liebe zur Scheibe, wie sie bei diesen beiden Kunstwerke­n im öffentlich­en Langenfeld­er Raum zum Ausdruck kommt, zeigt sich auch in seinen Arbeiten im roten Salon der Wasserburg. „Erdsonne“nennt er seine gemalten Scheiben in Öl und Acryl, die von geheimnisv­ollen Ornamenten überzogen ein wenig asiatisch anmuten.

Für Gläsker selbst sind die Schleifen und Bögen ursprüngli­ch aus einem „Pinseltanz“entstanden. „Aus der Bewegung, einem furiosen, bald frei kreisenden, bald wilden Rhythmen folgenden Tanz entwickelt er sein Werk“, heißt es im Katalog zu einer anderen Ausstellun­g. Die Bewegung seines Pinsels können Besucher sehr schön in einer VideoInsta­llation im ersten Stock der Wasserburg nachvollzi­ehen, wo sich unter den Augen des Betrachter­s Tupfer für Tupfer und Schleife für Schleife ein perfektes Bild entwickelt.

Die Kunst Gläskers hat etwas Heiteres, Leichtes und Schwungvol­les. Sie strömt die pure Lust am Malen und am Rhythmus des Pinsels aus. Die obere Etage widmet er komplett den Ergebnisse­n dieser impulsiven Kunst in leuchtende­n Neon-Farben. Daneben erleben wir einige wenige Skulpturen. Seine „Leoparden- schrats im Bambuswald“sind Zentaur ähnliche Fabelwesen mit Horn oder Feder. Auf jeden Fall wirken sie freundlich und gut gelaunt auf den Betrachter, wie sie das so durch ihren Stäbchen-Wald pirschen.

Der schöne Querschnit­t durch die Arbeiten des Düsseldorf­er Kunstprofe­ssors ist noch bis zum 9. Sep- tember in Haus Graven zu sehen. Der Eintritt ist frei.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Unter dem Titel „Myraden“präsentier­t Horst Gläsker in Wiescheid Malerei und Skulpturen.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Unter dem Titel „Myraden“präsentier­t Horst Gläsker in Wiescheid Malerei und Skulpturen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany