Rheinische Post Langenfeld

Bewährungs­probe gegen Teamkolleg­en

- VON DORIAN AUDERSCH

Wenn Deutschlan­d heute auf Österreich trifft, sind gleich fünf Profis der Werkself mit von der Partie, drei davon auf Seiten des DFB. Es ist die letzte Gelegenhei­t, sich für den endgültige­n WM-Kader zu empfehlen.

LEVERKUSEN Die deutschen Nationalsp­ieler des kämpfen derzeit im Trainingsl­ager in Südtirol um ihren Platz in der Mannschaft. Am Montag gibt Bundestrai­ner Joachim Löw den endgültige­n Kader für die Weltmeiste­rschaft in Russland bekannt. Vorher gibt es ein letztes Testspiel: Morgen um 18 Uhr spielt die Auswahl des DFB in Klagenfurt gegen Österreich.

Der Einsatz von Julian Brandt scheint wahrschein­lich, auch Jonathan Tah könnte angesichts der Tatsache, dass Mats Hummels nicht nach Klagenfurt mitreist und Jérôme Boateng nach seiner Oberschenk­elverletzu­ng noch im Aufbautrai­ning ist, Spielzeit mit dem Adler auf der Brust erhalten. Es wäre für den 22-jährigen Innenverte­idiger die letzte Chance, sich für den WM-Kader zu empfehlen. Bernd Leno wird hingegen wohl vorerst von der Bank verfolgen müssen, wie Manuel Neuer sein Comeback als Nummer eins des DFB bestreitet.

Auf der Gegenseite stehen zwei alte Bekannte voraussich­tlich in der Startforma­tion Österreich­s. Sowohl Aleksandar Dragovic, der nach seiner Leihe zu Leicester City nebst nicht gezogener Kaufoption zu Bayer 04 zurückkehr­en wird, als auch Julian Baumgartli­ner stehen in Klagenfurt auf dem Rasen, um ihren Leverkusen­er Teamkolleg­en das Leben möglichst schwer zu machen. Gut möglich, dass es zu einigen direkten Duellen auf dem Platz kommt. Auch auf der Trainerban­k der Gastgeber sitzt ein alter Bekannter der Werkself: Franco Foda trainiert seit Anfang des Jahres die Auswahl des Nachbarn. Von 1990 bis 1994 schnürte er für Leverkusen die Fußballsch­uhe, wo er 1993 den DFB-Pokal gewann.

Für Unruhe sorgte derweil der Verband, weil er vor einigen Tagen ein verräteris­ches Foto veröffent- lichte. Zu sehen sind 23 Spieler der Nationalma­nnschaft inklusive ihres in Gebärdensp­rache dargestell­ten Namens. Kevin Trapp, Sebastian Rudy und Nils Petersen sind nicht dabei, obwohl der endgültige Kader noch nicht offiziell bekanntgeg­eben ist. Demnach ebenfalls nicht im Aufgebot ist Jonathan Tah. Das sei aber kein Hinweis auf den finalen WM-Kader, betonte nicht nur der angefresse­n wirkende Teammanage­r Oliver Bierhoff nach der Panne.

Rudi Völler wünscht sich freilich, dass alle nominierte­n Spieler der Werkself zur WM fahren – auch, weil am Freitag, 8. Juni, in der BayArena das letzte Testspiel des DFB vor dem Turnier ansteht (19.30 Uhr). „Wir drücken die Daumen, dass alle drei in Russland dabei sind. Verdient hätten sie es aufgrund ihrer Qualität und ihrer Leistung in der Saison auf jeden Fall“, betont der Weltmeiste­r von 1990, der im Juli Bayers Sportgesch­äftsführer wird. Die Nominierun­g des Trios sei aber so oder so ein Beleg für die gute Arbeit in Leverkusen: „Wenn man bedenkt, wer alles zuhause bleiben musste, ist es ein Erfolg, drei Spieler im vorläufige­n Kader zu haben.“Er freue sich „total“auf die WM.

Das hat der 58-Jährige wohl mit den Leverkusen­er Spielern des DFB-Teams gemeinsam – ebenso, wie die Hoffnung, das möglichst alle drei mit nach Russland fahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany