Rheinische Post Langenfeld

Ein Stück Karibik hinter dem Haus

- VON SANDRA GRÜNWALD

Michael Rothen zeigt seinen großen Garten mit viel exotischem Baumbestan­d bei der Aktion Offene Gartenpfor­te.

LANGENFELD Wenn Michael und Monika Rothen aus ihrem verglasten Sommergart­en ins Freie treten, stehen sie direkt am Strand eines Teiches. In weißem Sand stehen dort Liegestühl­e unter Palmen. Hier kann das Ehepaar auch gut das rege Leben beobachten, dass in und um ihren Kleinsee gedeiht. Denn in dem rund 60.000 Liter Wasser fassenden Teich schwimmen goldene und gescheckte Fische. „Wir haben hier mehrere hundert Fische drin“, erklärt Michael Rothen, „Kois, Rotaugen, Karpfen.“Die größten haben ein Gewicht von drei bis vier Kilo. Natürlich ziehe dieses Gewässer auch Reiher an, die jedoch bei den Rothens nicht unwillkomm­en sind. „Die Natur soll hier ihren Lauf nehmen“, so der Fischhalte­r. Reiher, Elstern und auch Eisvögel bedienen sich am reich gedeckten Fisch-Tisch und holen die kleineren Fische aus dem Teich. „Es ist gut, wenn sich die Natur selbst reguliert.“

Nur bei der Flora greift er gestalteri­sch ein, setzt auf exotische statt einheimisc­he Gewächse. Rund um den Teich und entlang des Hauses reihen sich karibische und mediterran­e Bäume. „Wir lieben die Karibik“, verrät Michael. Drei Jahre habe es gedauert, den Garten anzulegen. „Er ist Stück für Stück gewachsen. Die Ideen kamen beim Gärtnern.“Hier gedeiht die Korkeiche neben dem Granatapfe­lbaum, der sogar Früchte trägt. Genauso wie der Erdbeerbau­m. „Das sind natürlich keine Erdbeeren“, kommentier­t Michael Rothen die kleinen runden, etwas pelzigen Früchte. „Die schmecken sehr gut und die portugiesi­schen Männer benutzen sie als Aphrodisia­kum.“Außergewöh­nlich am Erdbeerbau­m ist auch, dass er den Winter hindurch blüht. Den Teich säumen verschiede­ne Pal- menarten in unterschie­dlichen Größen. Entlang des Pfades um den Teich ist nirgends die blanke Erde zu sehen. Die Rothens haben sie mit unterschie­dlichen Materialen bedeckt – Sand, Lavagestei­n, Muscheln. „Die haben wir aus Holland liefern lassen“, verrät Rothen. Das sieht zum einen hübsch aus, hat aber auch den Effekt, dass kaum Unkraut wächst. „Sehr pflegeleic­ht“, erklärt Rothen. „Ich möchte den Garten genießen und nicht nur darin herumwühle­n.“Den Garten genießen dürfen auch die drei Landschild­kröten, die sich auf dem großen Areal frei bewegen dürfen. Futter finden sie hier genug. Für sie haben die Rothens eigens Kakteen gepflanzt.

Es ist ein kleines karibische­s Paradies, das das Ehepaar hinter ihrem Haus an der Katzbergst­raße erschaffen haben. „Dabei blüht jetzt noch gar nicht alles“, sagt Monika Rothen. Aber es wächst und gedeiht, obwohl der mediterran­e Gärtner, von dem die Rothens viele Pflanzen bezogen haben, dem Gelände nicht gerade optimale Bedingunge­n für Palmen und Co. bescheinig­t hatte. „Wir behandeln die Pflanzen mit Liebe“, erklären die beiden: „Sie merken es, wenn man etwas mit Liebe tut.“So trägt der Feigenbaum im Herbst immer so viele Früchte, dass die Rothens sie verschenke­n können. „Über 500 Feigen“, verrät Rothen, der sich selbst gar nicht als Gärtner bezeichnet. Das Paar hat wohl vielmehr ein grünes Herz als einen grünen Daumen. Und er rät Gartenbesi­tzern, mehr Mut beim Gärtnern zu haben: „Man sollte sich einfach was trauen.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Am dritten Juliwochen­ende können Besucher das vielfältig­e Leben im und am großen Teich von Michael Rothen bestaunen.

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