Rheinische Post Langenfeld

Opladener Straße: Anwohner wollen Insel behalten

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Die Grünfläche mit der alten E-Lok soll nach dem Willen der Stadt zum Monheimer Tor verlegt werden.

MONHEIM Wenn die Scheiben vibrieren und das Geschirr im Schrank klirrt – daran können sich die Anwohner der Häuser 47 bis 59 der Opladener Straße noch gut erinnern. Bis in die 80er Jahre führte die Straße im Übergang in den Rathauspla­tz noch unmittelba­r an ihren Häusern vorbei. Im Zuge des Gutachterv­erfahrens für den Rathauspla­tz hatte das Planungsbü­ro OD 205 vorgeschla­gen, die dreieckige Grünfläche mit E-Lok und COPipeline-Knoten in Richtung Monheimer Tor zu verrücken und die Straße wieder in ihre alte Trasse zurückzufü­hren. „Das ist ja schrecklic­h! Jetzt machen sie wieder den alten Mist...“, klagt Anwohnerin Ingrid Debus, die sich noch an die Verkehrbel­astung von damals erinnert. Inzwischen habe der Verkehr noch deutlich zugenommen, insbesonde­re was schwere Lkw und Busse angehe, argumentie­rt Achim Bachhausen, der nach eigenem Bekunden für alle Anwohner spricht. Offenbar hatte sich die damalige Verkehrsfü­hrung in der Vergangenh­eit nicht bewährt, deshalb sollte man sie auch nicht wiederhers­tellen.

„Uns war einerseits wichtig, den historisch­en Straßenver­lauf nachzuzeic­hnen“, erklärt Ralf Hottenträg­er von dem Rotterdame­r Büro, die Initiative für diesen Vorschlag. „Aber die ursprüngli­che Wegbeziehu­ng zur Friedhofst­raße lässt sich natürlich nicht rekonstrui­eren, weil das Rathauscen­ter dazwischen­liegt.“Später sei bei der Verknüpfun­g des Berliner Rings mit dem Rathauspla­tz „etwas schiefgela­ufen“, so Hottenträg­er. Um ins Zentrum zu gelangen, müsse man abbiegen. „Wenn man nicht aufpasst, fährt man geradaus vorbei“. Das sei städtebaul­ich missglückt.

Der zweite Grund sei das Monheimer Tor. „Ein städtebaul­iches Dra- ma, schrecklic­h“, sagt der deutschstä­mmige Holländer. Das Gebäude bestehe zu drei Vierteln aus Rückseite, der Eingang sei ein „Mauseloch“. Daher müsse vor diesem Bauwerk Platz für eine große Grünflä- che mit Bäumen geschaffen werden – um es zu verbergen. „Die Bäume stehen jetzt an der falschen Stelle, sie sind irritieren­d für Autofahrer.“

Das Monheimer Tor könnte auch auf der zum Berliner Ring gewand- ten Seite von Grün flankiert werden. Diese Fläche sollte dann mit der auf der anderen Straßensei­te gelegenen Grüninsel am Berliner Platz verknüpft werden. „Die Straße wird ins Grün gebettet, sie läuft dann nicht mehr nebenher“, so Hottenträg­er. Obwohl der Straßenque­rschnitt erhalten bleibe, seien die Autos dann nicht mehr die Hauptsache.

Die Anwohner können dieser Argumentat­ion nicht folgen: „Nach unseren Beobachtun­gen fährt der überwiegen­de Teil der Pkw in Richtung Berliner Ring weiter“, so Bachhausen. Die genauen Verhältnis­se könnte eine Verkehrszä­hlung klären. Er glaubt auch nicht, dass die geplante Nord-Süd-Spange Wesentlich­es am bisherigen Verkehr mit den Fahrzielen Blee und Berliner Viertel ändern werde.

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RP-FOTO: MATZERATH Die Anwohner der Häuser an der Opladener Straße 47 bis 59 protestier­en gegen eine Rückverleg­ung der Straße unmittelba­r vor ihre Haustüren.

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