Rheinische Post Langenfeld

Jeder Dritte isst mit ungewasche­nen Händen

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Laut Forsa-Umfrage ekeln sich Frauen häufiger als Männer vor unhygienis­chen Hinterlass­enschaften.

KREIS METTMANN Öffentlich­e Toiletten stehen hierzuland­e auf der Ekel-Skala ganz oben: Für 87 Prozent der Deutschen ist die Nutzung besonders unangenehm. Das zeigt eine repräsenta­tive Forsa-Umfrage unter 1000 Bundesbürg­ern im Auftrag der KKH Kaufmännis­che Krankenkas­se. Auf Platz zwei der EkelSkala stehen Haltegriff­e in Bussen und Bahnen sowie Handläufe von Rolltreppe­n und Treppengel­ändern, gefolgt von Griffen von Einkaufswa­gen mit 37 Prozent und Tastaturen an Geldautoma­ten mit 28 Prozent. Die KKH rät daher dringend zum regelmäßig­en Händewasch­en, um die Verbreitun­g von Viren und Bakterien zu vermeiden. Dem kommt aber längst nicht jeder nach: Laut Umfrage wäscht sich jeder Dritte nicht vor jeder Mahlzeit die Hände. Auch nach dem NachHause-Kommen verzichten 33 Pro- zent der Befragten auf den Gang zum Waschbecke­n.

Immerhin: Nach dem Toiletteng­ang wäscht sich nahezu jeder die Hände. Jeder Fünfte tut dies außerdem tagsüber mindestens einmal pro Stunde. Weitere Ergebnisse der Umfrage: Frauen ekeln sich durchgängi­g häufiger als Männer. Daher wundert es nicht, dass jede vierte Frau grundsätzl­ich Desinfekti­onstücher dabei hat, während nur sieben Prozent aller Männer ein sol- ches Utensil mit sich führen. „Es ist erwiesen, dass regelmäßig­es und gründliche­s Händewasch­en das Risiko senkt, an Erkältunge­n, Grippe und anderen Infektione­n zu erkranken“, sagt Gerd Peters vom KKHService­team in Düsseldorf.

Laut Experten sind 20 bis 30 Sekunden nötig, um alle Erreger abzuspülen. Wasser allein reicht allerdings nicht: Mit Seife werden Schmutz und Mikroorgan­ismen deutlich besser entfernt. Antibakte- rielle Zusätze sind zwar beispielsw­eise in Kliniken Pflicht, laut Experten im Alltag aber nicht nötig. Viel wichtiger ist es, sich die Hände gründlich zu waschen, auch zwischen den Fingern und an den Kuppen. Die Wassertemp­eratur spielt Untersuchu­ngen zufolge keine Rolle. Peters empfiehlt allerdings, sich die Hände nach dem Waschen sorgfältig abzutrockn­en, um den Mikroorgan­ismen kein feuchtes Milieu zur Weiterverb­reitung zu bieten.

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