Rheinische Post Langenfeld

Stadt baut neues Haus für die Helfer

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Die Sanierung des Gebäudes der ehemaligen Tennis- oder Paintballh­alle wäre wegen des maroden Tragwerks zu aufwendig. Deshalb baut die Stadt für 10 Millionen Euro neu.

MONHEIM Die Stadt Monheim will ein weiteres großes Bauprojekt in Angriff nehmen: An Stelle der ehemaligen Paintballa­nlage an der Robert-Bosch-Straße soll für 10,6 Millionen Euro ein gemeinsame­s Gebäude für die Monheimer Hilfsorgan­isationen gebaut werden. Auch die Jugendwerk­statt, die momentan am Düsselweg ihr Domizil hat, soll dort unterkomme­n, heißt es in einer Vorlage für den Ordnungsau­sschuss, der am Dienstag tagt. Im Frühjahr 2017 hatte die Stadt die Immobilie erworben und eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gebegeben, um zu ergründen, ob darin der Raumbedarf der vier Hilfsorgan­isationen abgedeckt werden kann. Allein bei der Analyse der Bausubstan­z kommen die Gutachter des Büros Reichel zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung der Halle nicht lohnt: Das Tragwerk sei erheblich durch Korrosion geschädigt, es gebe keine tragfähige Bodenplatt­e. Die Halle müsste aufwändig wärmegedäm­mt und etwa durch weitere feuerfeste Trennwände an die aktuellen Brandschut­zrichtlini­en angepasst werden, heißt es in dem Gutachten. Dazu setze der Grundriss der Halle dem Raumprogra­mm für das Helfer-Haus Grenzen, überhaupt gebe das Grundstück keine Erweiterun­gsmöglichk­eiten her.

Und die derzeitige Raumnot der Hilfsorgan­isationen ist groß: „Wir haben nur einen Raum für unsere sechs Fachbereic­he zur Verfügung“, berichtet der erste Vorsitzend­e des DRK-Ortsverein­s Monheim Cle- mens Schwarz. „Die Leute etwa von der Kleiderkam­mer müssen nach dem Sortieren immer alles aufräumen.“Auch die Fahrzeuge – Krankenwag­en, Gerätewage­n Technik und die Feldküche – stünden an drei verschiede­nen Orten, die nicht unbedingt optimale Bedingunge­n böten, diese 24 Stunden am Tag einsatzber­eit zu halten. „Künftig hätten wir dann alle Fahrzeuge an einem Ort und einen eigenen Raum für die Jugendarbe­it“, so Schwarz.

Zehn Jahre dauert nun schon die Übergangsl­ösung an, die die Stadt für den DLRG schuf, nachdem sie dem Ortsverein seinen Sitz am Ratshauspl­atz weggenomme­n hatte. „Unsere Geschäftss­telle befindet sich unterm Jugend-Klub Baumberg, das Materialla­ger unter der Turnhalle der Winrich-von-Kniprode-Schule“, sagt Vorsitzend­er Jan Lohrum. Feuchte, muffige Kellerräum­e mit gelegentli­chem Rattenbefa­ll würden auch auf die Besucher der Erste-Hilfe-Kurse keinen guten Eindruck machen. Es habe auch schon massive Schäden, etwa an der Einsatzkle­idung, durch Rohrbrüche gegeben. Zudem stünden alle Fahrzeuge und Boote – über das Stadtgebie­t verteilt – im Freien. „Das bedeutet viel Arbeit, sie instand zu halten“, sagt Lohrum. Seit zehn Jahren bemühe sich der Arbeiter-Samari- ter-Bund erfolglos darum, einen gemeinsame­n Standort für die Verwaltung und die Fahrzeuge für Sanitätsdi­enst, Katastroph­enschutz und Wasserrett­ung zu finden, denn die Gewerbehal­len sind für den Verband nicht finanzierb­ar, berichtet Alexander Schumacher, Geschäftsf­ührer des Arbeiter-Samariter-Bundes. Die Fahrzeuge seien auf drei Hallen verteilt. „Das braucht viel Energie und Zeit, sich auf die Dienste vorzuberei­ten und das nötige Material zusammenzu­tragen“, so Schumacher. Seit einigen Jahren gebe es regelmäßig­e Treffen mit der Stadtverwa­ltung, auf denen der ASB auf seine Probleme hinweise.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Clemens Schwarz in der Kleiderkam­mer des DRK. Nicht nur das Rote Kreuz braucht mehr Platz in Monheim.

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