Rheinische Post Langenfeld

Wettkampf um Zeiten und Weiten

- VON DORIAN AUDERSCH

Internatio­nale Sieger der Paralympic­s, nationale Spitzenath­leten und einige Nachwuchss­portler gehen am kommenden Samstag beim Integrativ­en Sportfest des TSV Bayer 04 gemeinsam am Start.

LEVERKUSEN Jörg Frischmann blickt mit Vorfreude auf den kommenden Samstag. Der Geschäftsf­ührer der Para-Sportler des TSV Bayer weiß um die Bedeutung des Integrativ­en Sportfeste­s, das um 15 Uhr auf der Fritz-Jacobi-Anlage in Manfort beginnt. Es geht um gutes Miteinande­r, aber auch um Zeiten, Weiten, Normen und Rekorde. „Im Prothesenb­ereich werden wir eins der stärksten Felder haben, die es in diesem Jahr im Wettkampfk­alender gibt“, sagt Frischmann. „Wir hoffen, dass die Athleten wie in der Vergangenh­eit an ihre Bestleistu­ngen herankomme­n – und vielleicht sogar den ein oder anderen Rekord knacken können.“

Angeführt werden die Startliste­n vor allem von heimischen Sportlern wie dem zweifachen Paralympic­ssieger Heinrich Popow in seiner Abschiedss­aison, der 400-MeterWeltm­eisterin Irmgard Bensusan sowie Johannes Floors, den dreifachen Weltmeiste­r von 2017. Nach einer Saison ohne Freiluft-Wettkämpfe sind voraussich­tlich auch die Staffel-Paralympic­ssieger Felix Streng und David Behre dabei.

Neben etablierte­n Bayer-Sportlern werden sich auch viele Nachwuchsa­thleten aus der Trainingsg­ruppe von Sara Grädtke und Helena Pietsch mit ihren Idolen messen können, denn zu den Top-Leuten aus den eigenen Reihen gesellen sich nationale und internatio­nale Goldmedail­lengewinne­r und Weltmeiste­r – und ein Junior-Team aus Wales, das eigens für das Integrativ­e Sportfest anreist.

So hat sich nicht nur KugelstoßP­aralympics­sieger Niko Kappel an- gekündigt, sondern zu Popows letzten Heimsportf­est gleich eine Vielzahl an langjährig­en Rivalen wie dem Japaner Atsushi Yamamoto, der mit acht weiteren Athleten aus seiner Heimat anreist. Die Briten Richard Whitehead und Luke Sinnott sind ebenso dabei, wie Weitsprung­Weltmeiste­r Daniel Wagner, der bei den Paralympic­s in Rio Silber gewonnen hatte – hinter Lokalmatad­or Popow.

Bei den Frauen wird Bensusan über 400 Meter letztmals eine Topzeit anstreben, nachdem die Strecke für Tokio 2020 nicht mehr paralympis­ch sein wird. Auch Weitsprung­Weltmeiste­rin Stefanie Reid hat schon gemeldet. Aufgefüllt werden die Teilnehmer­felder von BayerAthle­ten oder Sportlern aus dem olympische­n Bereich. So konnten Mittelstre­cklerin Konstanze Klosterhal­fen oder Hochspring­er Ma- teusz Przybylko in den vergangene­n Jahren in inklusiver Atmosphäre starke Leistungen feiern. Wer von den nichtbehin­derten Athleten des TSV Bayer dabei sein wird, steht noch nicht endgültig fest.

Das Integrativ­e Sportfest ist nicht nicht nur ein Wettkampf vor heimischer Kulisse, sondern auch eine der letzten Möglichkei­ten, die Normen für internatio­nale Wettkämpfe zu erfüllen. Der Höhepunkt, der in diesem Jahr über allem steht, ist die Para-Leichtathl­etik-EM vom 20. bis 26. August in Berlin. Bei den Wettkämpfe­n zählen Bensusan, Behre, Streng, Popow, Floors und Markus Rehm freilich wieder zu den Medaillena­nwärtern aus der Leverkusen­er Athletensc­hmiede. Bis zum 1. Juli haben die Sportler Zeit, die Norm zu erfüllen – ehe sie auf eine Nominierun­g durch Bundestrai­ner Willi Gernemann hoffen.

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FOTOS: IMAGO (3), DPA. Sie starten unter anderem am Samstag auf der Fritz-Jacobi-Anlage: Irmgard Bensusan, Heinrich Popow (oben), Niko Kappel (links) und womöglich auch David Behre. Außerdem dabei sind weitere internatio­nale Größen des Para-Sports und Nachwuchss­portler des...
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