Rheinische Post Langenfeld

Abschied: Berghausen­s Ex-Trainer Lehnert ist „stolz auf die Mannschaft“

- VON FABIAN SCHMITT

LANGENFELD Am 3. Juni ist beim Fußball-Bezirkslig­isten SSV Berghausen eine Ära zu Ende gegangen. Nach neun Jahren als Chef-Trainer hat Siegfried Lehnert sein Amt freiwillig abgegeben und seine Laufbahn beendet. Dass Berghausen am Schluss noch das Derby gegen den SC Reusrath mit 3:0 gewann, passte perfekt. „Es war ein sehr schöner Abgang. Die Erfolge mit dem Kreispokal-Sieg und der Stadtmeist­erschaft nimmt man gerne mit. Ich bin stolz auf die Mannschaft und habe größten Respekt davor, dass sie trotz der widrigen Umstände so eine tolle Leistung gebracht hat“, lobt Lehnert.

Der Coach musste kontinuier­lich Lösungen für personelle Engpässe finden. In den ersten Partien etwa hatte Torjäger André Ogon mit neun Treffern und vier Vorlagen auf sich aufmerksam gemacht, ehe er anschließe­nd praktisch für die gesamte Saison ausfiel. Außerdem waren Eric Stephan und Malik Demba lange nicht einsetzbar, während Florian Francke über weite Strecken der Hinserie passen musste.

Die Pläne, die Lehnert und sein Assistent André Köhler aufgestell­t hatten, konnten nicht greifen, denn es stand so gut wie nie für zwei Spiele hintereina­nder dieselbe Formation zur Verfügung. „Viele Spieler waren als feste Größe vorgesehen – und plötzlich nicht mehr da. Wir konnten das nicht ausgleiche­n, weil man ja im September keine gleichwert­igen neuen Spieler bekommt. Trotzdem

Siegfried Lehnert haben die nachgerück­ten Spieler ihre Aufgabe absolut super gelöst“, stellt Lehnert fest.

Der SSV erwies sich erneut als echte Talentschm­iede. Neben den jungen Enes Aydin (19) und Soufiane Azhil (19) überzeugte­n auch Yannick Franken (21), Jonas Hofmeier (21) und Giuliano Granholm (22). Aydin fiel aber später ebenfalls aus (Kreuzbandr­iss). Außerdem machte Robin Witt durch seine enorme Zielstrebi­gkeit den nächsten Schritt in der Entwicklun­g als Fußballer.

Mit der jungen Mannschaft musste der SSV bisweilen Lehrgeld zahlen und Rückschläg­e hinnehmen, sodass Rang acht mit 50 Punkten angesichts der vielen Sorgen ordentlich ist. „Wir haben eine ganze Reihe an Talenten integriert, die jetzt gestandene Bezirkslig­a-Spieler sind und noch mehr Potenzial haben“, betont Lehnert, „aber der Kader hat sich durch die Platzierun­g trotzdem unter Wert geschlagen.“

Im Winter gewann der SSV die Hallen-Stadtmeist­erschaft und am 31. Mai den Kreispokal durch ein 1:0 im Finale gegen den Bezirkslig­aMeister VfB Solingen. Gleichzeit­ig löste Berghausen durch den FinalEinzu­g ein Ticket für die erste Runde des Niederrhei­npokals.

André Köhler wird den SSV nach drei Jahren als Co-Trainer verlassen, weil er sich auf die Familie konzentrie­ren will. Dagegen geht Siegfried Lehnert nicht komplett, denn er spielt weiter bei den Alten Herren des Vereins und wird das Geschehen der Ersten entspannt von außen verfolgen. Lehnert-Nachfolger ist Patrick Michaelis (41), der zuvor beim Landesligi­sten Rather SV war (bis 2017). Sascha Hermanns (35) unterstütz­t den neuen Trainer.

„Wir haben eine ganze Reihe Talente integriert, die jetzt gestandene Bezirkslig­a-Spieler sind “

Neun Jahre Trainer SSV Berghausen

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Hoch soll er leben! Die Spieler des SSV sorgten dafür, dass ihr scheidende­r Trainer Siegfried Lehnert zum Abschluss den besten Blick hatte.

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