Kirchenkreis schult Ehrenamtliche
Synode des Evangelischen Kirchenkreises beschäftigte sich mit Seelsorge.
LANGENFELD/MONHEIM Seelsorge ist das Kerngeschäft der hauptamtlichen Pfarrer. Aber sie bekamen schon immer Unterstützung von Ehrenamtlichen, die etwa im Besuchsdienst helfen. Mittlerweile sind sie stärker denn je darauf angewiesen. „Auf den richtigen Mix kommt es an“, erklärt der evangelische Pfarrer Bernd-Ekkehart Scholten. Der Stellvertreter des Superintendenten leitete die 111. Kreissynode am Wochenende. Rund 100 Delegierte aus den zwölf angeschlossenen evangelischen Kirchengemeinden in Leverkusen, Langenfeld, Monheim, Leichlingen und Burscheid nahmen teil.
Seelsorge war das Schwerpunktthema der Zusammenkunft, die mit einem Impulsvortrag von Eberhard Hauschild, Professor der Uni Bonn, begann. „Es sind die Ehrenamtlichen, die ganz besonders in einer Kirche und einer Gesellschaft das produzieren, was die Soziologie als Sozialkapital bezeichnet. Das ist der Kitt, der die Menschen beieinander hält“, sagte er. Und das sei unbezahlbar. Insofern habe der Kirchenkreis auf das richtige Pferd gesetzt, als er vor zwei Jahren ein neues Referat für Seelsorge einrichtete. Pfarrerin Andrea Gorres startete auf dieser Stelle mit einer Seelsorgeausbildung für Ehrenamtliche – mit großem Erfolg. Im Herbst startet der dritte Kursus und der sei schon jetzt so voll wie die beiden vorangegangenen. Interessenten sollten trotzdem Kontakt aufnehmen, sagt Gorres, ein vierter folge im Frühjahr.
Das Bedürfnis, gut geschult und durch Supervision begleitet in die seelsorgerischen Gespräche an Krankenbetten und in Altenheimen zu gehen, hat sie richtig eingeschätzt. Die meisten Kursteilnehmer sind laut Scholten übrigens nicht Senioren. Vielmehr stünden sie noch voll im Berufsleben als Lehrerin, Gärtner oder IT-Fachmann. „Sie bringen eine andere Qualität und auch eine andere Sicht auf die Kirche mit.“Mit ihrer Ausbildung verpflichten sich die Kursabsolventen zur ehrenamtlichen Mitarbeit in (bisher sechs) Kliniken in Langenfeld, Leverkusen und Leichlingen sowie in Altenheimen. Der dritte Kursus wurde um „Notfallseelsorge“erweitert.
Mit einer „klimaneutralen“Synode wollten die Delegierten ein Zeichen setzen. Sie reisten mit Fahrrad, ÖPNV oder in Fahrgemeinschaften zum Gemeindezentrum in Leverkusen-Schlebusch an. Bewusst wurde die Papierflut eingedämmt und es gab vegetarisches, regionales und saisonales Essen. Ein Gremium soll nun die Ersparnis an Energie und Rohstoffen ausrechnen. Für die verbliebenen Umweltbelastungen der Synode wird eine Klima-Kollekte entrichtet, die in entsprechende weltweite Projekte fließen soll.
„Auf den richti
gen Mix von Haupt- und Ehrenamtlichen kommt es an“
Evangelischer Kirchenkreis