Fans feiern mit Spielern Pokalsieg 1993
Rund 200 Fans von Bayer 04 kamen in der BayArena zusammen. Gemeinsam mit ehemaligen Spielern erinnerten sie sich an den 12. Juni vor 25 Jahren zurück.
LEVERKUSEN Es war der letzte große Titel, den Bayer 04 gewinnen konnte. Der 1:0-Sieg im Finale des DFBPokals am 12. Juni 1993 gegen die Amateure von Hertha BSC kennt mancher Fan nur aus Erzählungen. Wieder andere hatte seinerzeit im Olympiastadion gestanden. Sie erlebten den Triumph hautnah mit. Einige damalige Spieler sowie rund 200 Fans kamen nach 25 Jahren zusammen und schwelgten in Erinnerungen.
19. August 1992, 1. Runde: ASV Bergedorf 05 - Bayer 04 1:3 – Ungläubig schaute Martin Kree auf einen der Monitore. Nein, an dieses Spiel konnten sich der Abwehrspieler nicht erinnern. Rettung kam vom ASV in Form einer Videokassette, auf der eine Rarität zu sehen ist: das einzige Gegentor für Bayer 04 im gesamten Wettbewerb. „Daran kann ich mich nicht erinnern“, scherzte Vollborn.
12. September 1992, 2. Runde: Bayer 04 – 1. FC Kaiserslautern 1:0 – Das alte Haberlandstadion ist halb voll und Richtung Dhünn offen. Aus einem acht minütigen Bericht zeigte Vollborn drei Minuten. „Der Rest ist grausam“, die einfache Begründung – Fans und Spieler lachen.
10. Oktober 1992, 3. Runde, VfR Heilbronn - Bayer 04 0:2 – Das Spiel in Baden-Württemberg sollte der Auftritt des Martin Kree werden. In Maradona-Manier spieite er einen Verteidiger nach dem anderen aus – und netzte ein. „Heute ist es ja nor- mal, dass Abwehrspieler nach vorne gehen. Zu meiner Zeit entwickelte sich das gerade“, sagte er lächelnd.
7. November 1992, Achtelfinale: Bayer 04 - Hertha BSC 1:0 – Während Andreas Thom dem Spiel seinen Stempel aufdrückte und den Sieg eintütete, hatte ein anderer nichts zu tun: Vollborn. „Ein Spiel, in dem ich arbeitslos war“, erzählte er.
1. Dezember 1992, Viertelfinale: Carl Zeiss Jena – Bayer 04 0:2 – Diesmal netzte Thom gleich zweimal. In einem Stadion, das er aus der DDR nur zu gut kannte. Ob er sich über die Heimkehr freute? „Ja, war juut“, berlinerte er und grinste.
30. März 1993, Halbfinale: Eintracht Frankfurt - Bayer 04 0:3 – Das Spiel im Waldstadion wurde eines, in dem Bayer spielerisch unterlegen war. „Man muss schon sagen, dass Frankfurt 1000 Prozent besser war“, betonte Thom. Das gab gleich eine verbale Ohrfeige des damaligen Eintracht-Trainers Dragoslav Stepanovic: „So ein Blödsinn!“Kurz darauf wurde er Trainer des Stürmers.
12. Juni 1993, Finale: Bayer 04 - Hertha BSC (A) 1:0 – So kam es, dass Stepanovic mit Bayer 04 den Pokal gewann. Das Siegtor von Ulf Kirsten und sein Jubel vor dem Schäferhund unvergessen. Carsten Ramelow, 13 Jahre unterm Bayer-Kreuz, damals bei den Hertha-Amateuren, erzählte: „Nach der Niederlage sind wir zu euch ins Becken – wo gibt es sowas noch.“75 Prozent des Stadions hielt zum Außenseiter aus Berlin – eine schwere Situation. Umso klarer bilanzierte Christian Wörns: „So ein Pokalsieg ist unvergesslich.“