Rheinische Post Langenfeld

Die erste Senioren-WG wird fünf Jahre alt

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Das innovative Wohnprojek­t der WGL und der Awo soll in der Stadt nicht das einzige bleiben.

BÜRRIG In der Myliusstra­ße 61 wurde ein besonderer Geburtstag gefeiert: Seit fünf Jahren gibt es Leverkusen­s erste Senioren-WG. Ein Wohnprojek­t der WGL mit 13 Mietpartei­en und einer Gemeinscha­ftswohnung.

Aus Universitä­tsstädten sind sie bekannt: Dort wo der Wohnraum knapp, die Mieten teuer und das Studentenp­ortemonnai­e mager ist, schließen sich Menschen zu einer Wohngemein­schaft ( WG) zusammen, um Kosten zu sparen, manchmal aber auch, um in der neuen Stadt Anschluss zu finden.

In Bürrig war es nicht eine Frage des Geldes, aber doch vielleicht des Anschlusse­s und vor allem des Alters, wieso die Wohnungsge­sellschaft Leverkusen (WGL) mit der Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) 2012 das Wohnprojek­t entwickelt­e. An der Myliusstra­ße wurde innerhalb eines Jahres die Senioren-WG errichtet. Ein energetisc­h-modernes, viergescho­ssiges und barrierear­mes Wohnhaus mit Aufzuganla­ge.

Im Februar 2013 zogen die ersten Bewohner ein. 13 Parteien wohnen in dem Neubau. Die 14. Wohnung im Erdgeschos­s wird gemeinscha­ft- lich genutzt und betreut von AwoMitarbe­iterin Andrea Bigalke: So organisier­t sie dort dienstags das gemeinsame Frühstück oder mittwochs die Spielenach­mittage. Hier sind die Mieter zusammen weniger allein, sagt Bewohnerin Anna Dick. „Was mir am besten gefällt, ist der tolle Zusammenha­lt mit angenehmen Leuten.“Die 82-Jährige lebt mit ihrem Mann Heinz (83) seit Beginn des Projekts dort. „Wir wohnten vorher in der dritten Etage in Al- kenrath, und das ging körperlich einfach nicht mehr.“Das Angebot, in der barrierefr­eien Senioren-WG eine ähnlich große Wohnung (70 Quadratmet­er) zu beziehen, kam ihnen recht. Johannes Eberhart (86) wohnt mit Frau Inge (82) erst seit einem Monat in der WG. Und auch wenn er sich noch in der Eingewöhnu­ngsphase befindet, sagt er: „Wir fühlen uns hier sehr.“

Ab und an empfangen die Bewohner für kleinere Feste ihre Gäste im gemeinsame­n Wohnbereic­h. So wie gestern, als Vertreter der WGL und Oberbürger­meister Uwe Richrath die Senioren besuchten.

Der Bedarf nach weiteren Senioren-WGs, sagte WGL-Geschäftsf­ührer Wolfgang Mues, sei da, der Wille, ein weiteres Projekt dieser Art umzusetzen, auch. „Bislang fehlt uns das geeignete Grundstück.“In näherer Zukunft „vielleicht in drei Jahren“, sagte Mues, könnte die nächste Senioren-WG realisiert werden.

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