Rheinische Post Langenfeld

Marienschü­ler zeigen selbst geschriebe­nes Krimi-Theaterstü­ck

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OPLADEN (fal) Wer einen guten Krimi schreiben will, der braucht Geschick und Verständni­s für die Dramaturgi­e eines Stückes. Neben den Elementen die ein Krimi braucht – Mord, Motiv, Täter und Opfer – sind die stilistisc­hen Mittel wichtig. Wie gelingt es, einen Spannungsb­ogen aufzubauen? Wie sieht die Story in der Story aus? Wie führt man die Handlungss­tränge zusammen und lässt diese in einem Finale mit AhaEffekt auf den Zuschauer wirken?

Diese Fragen haben sich Schüler der Marienschu­le Opladen über das gesamte Schuljahr gestellt - genauer gesagt: der szenische Spielkursu­s der Klassen 9b und 9c. Beantworte­t haben sie diese Fragen mit dem Stück „Der Letzte macht das Licht aus“. Was mit einem Running-Gag begann, endete mit dem Titel des Stücks, das nicht nur voll von Drama war, sondern auch makabren Humor besaß. So wollte Kommissari­n Tumoulou wissen (Greta Küper), warum ein Ehemann seine Frau umbringe: „Dass sie ihre eigenen Kinder umbringen, kann ich ja noch verstehen. Aber ihre Frau?“– großes Gelächter im Publikum.

Der Krimi handelt von einem Familiendr­ama, in dem zunächst zwei von drei Kindern ermordet werden, ehe auch die Mutter (Malin Kinkler) das Zeitliche segnet. Während die Inspektori­n den Ehemann (herrlich dargestell­t von Kenneth Nordieker) verdächtig­t, der seine Frau mit einer anderen betrog, versucht Inspektor Krüller (Fabrice Loic Fontaine) sie vom Gegenteil zu überzeugen. Verantwort­lich neben Kursleiter und Lehrer Simon Andreas Nitsch ist Schülerin Emily Drabik. Nach einem gemeinsame­n Erarbeiten eines Storyboard­s war sie es, die das Drehbuch überarbeit­ete und Regie führte. „Es war eine größere Herausford­erung, als wir zuerst dachten“, gaben die Schüler zu. Improvisat­ionsübunge­n, Sprechübun­gen, Theater-Spiele und kleine, selbst Stücke halfen ihnen, ein ambitionie­rtes Stück auf die Bühne der Aula der Marienschu­le zu bringen.

Der Literaturk­ursus Q1, der von Monika Löhr geleitet wird, kennt die Vorbereitu­ngen nur zu gut. Viele der Darsteller hatten Szenisches Spiel in den Stufen Acht und Neun. Nun haben sie sich in der Oberstufe erneut für „Literatur“entschiede­n und werden am kommenden Dienstag und Mittwoch, jeweils um 19 Uhr, „Animal Lounge“von Ulrich Hub aufführen. Das Stück handelt von Heuchelei, Freundscha­ft und Schwächen und stellt die Frage: Wie weit gehen wir, um uns selbst und andere zu belügen? Eintritt frei.

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RP-FOTO: UWE MISERIUS Spannende Szenen auf der Theaterbüh­ne – Marienschü­ler haben bei den Arbeiten zum Stück erkannt, wie viel Arbeit es macht.
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