Langforter benennen Mängel im Viertel
Bei einem Stadtteil-Spaziergang mit etwa 30 Teilnehmern ging es vor allem um die Themen Verkehr und Sauberkeit.
LANGENFELD Verkehr und Sauberkeit – das waren jetzt die Hauptthemen bei einem gemeinsamen Stadtteil-Spaziergang von Bürgern und Vertretern der Stadtverwaltung. Rund 30 Interessierte Gäste folgten der Einladung der Awo-Begegnungsstätte Café am Wald in Kooperation mit dem DRK und dem Bürgerverein Langfort gefolgt. „Stadtteil-Spaziergänge sind eine gute Gelegenheit, das konstruktive Miteinander von Bürgern, Verwaltung und Politik zu fördern“, meint die Organisatorin Susanne Labudda. Eine solche Tour vor rund zwei Jahren habe bei angesprochenen Mängeln manche Verbesserungen gebracht.
Ernst Linden (66), seit sieben Jahren Mieter einer Awo-Altenwohnung, freute sich, seine Ideen und Meinung einzubringen. Zunächst hörte er gespannt einer Einleitungsrede von Dr. Peter Rüffert zu. Der Unternehmensberater im Ruhestand ist Fachmann für die so genannte Quartiersentwicklung und selbst Langforter. Er präsentierte der Runde die Ergebnisse einer intensiven Vorbereitung. Menschen verschiedener Altersgruppen waren vorweg zu ihren Beobachtungen und Bedürfnissen befragt worden. Einige dort vorgebrachte Sorgen bezüglich Müll, fehlender Bänke, Falschparker vor dem Kindergarten Hummelnest, Zebrastreifen oder ungepflegter Grünflächen wurden durch aktuelle Fotos dokumentiert.
Bastian Steinbacher, Langenfelder Betriebshof-Chef, hörte sich erste konkrete Klagen zu den Themen Radfahrer und Hunde im Freizeitpark an. Es seien dort „immer mehr Radler und zudem Hundehaufen auf dem Boule-Platz“. Steinbacher verwies auf die Kontrollen durch seine Mitarbeiter, räumte aber ein, dass eine permanente Auf- sicht nicht möglich sei. Die Anregung Rüfferts, Störer selbst und unmittelbar anzusprechen, fand wegen der damit vermeintlich verbundenen Risiken nur wenig Zustimmung. Steinbacher nahm auch die Anregung mit, Neubürger auf die speziellen örtlichen Regelungen bei der Straßenreinigung hinzuweisen, „Parkbuchten sind von den Anliegern zu kehren.“Beim mit Rücksicht auf Teilnehmer mit Rollatoren und Rollstühlen stark abgekürzten Rundgang stand zunächst die Verkehrssituation auf der Langforter Straße im Vordergrund. Karl-Heinz Hermanns (85), Bewohner der dortigen Senioren-Residenz, beklagte, dass es auf der langen Strecke von der Jahnstraße bis zum Weißenstein nur ein einziges Tempo-30- Schild gebe. Hermanns schätzte wegen des stark frequentierten SGL-Zentrums, Tennisplätzen, Schützenheim, Freibad, Seniorenwohnanlage, Kindergarten, Skateboard-Anlage und Freizeitpark täglich mehr als 3000 Überquerungen der Straße, die nur einen einzigen Zebrastreifen aufweise. Sein Fazit: Die Straßenüber- querung sei für Ältere, gegebenenfalls mit Rollator oft sehr gefährlich. Zum Vergleich verwies er auf die Jahnstraße. „Zwischen TheodorHeuss-Straße und Berghausener Straße stehen neun 30er-Schilder und ein Blitzer.“Eine echte Gefahrenstelle zeigte sich an der Brücke Weißenstein, eine fehlende Absicherung zur Böschung. Hier versprach Steinbacher Soforthilfe.
Lob gab es von allen für den am Awo-Gelände entstehenden Garten, der von den Heimbewohnern und den Kindern der Kita Hummelnest gemeinsam gepflegt werden soll. Eine Spende des Gesellschaftsfonds und eine zusätzliche Förderung der Awo sind unter anderem in von der WFB-Behindertenwerkstatt gefertigte Hochbeete investiert worden. Die festliche Eröffnung folgt im Juli.
Bei abschließendem Kaffee und Kuchen erstellte die Gruppe eine Vorschlagsliste, die der für Quartiersarbeit zuständigen Marion Prell zugeleitet wird. Über deren Erledigung wollen sich die „Spaziergänger“in maximal drei Monaten noch einmal austauschen.