Rheinische Post Langenfeld

Langforter benennen Mängel im Viertel

- VON MARTIN MÖNIKES

Bei einem Stadtteil-Spaziergan­g mit etwa 30 Teilnehmer­n ging es vor allem um die Themen Verkehr und Sauberkeit.

LANGENFELD Verkehr und Sauberkeit – das waren jetzt die Haupttheme­n bei einem gemeinsame­n Stadtteil-Spaziergan­g von Bürgern und Vertretern der Stadtverwa­ltung. Rund 30 Interessie­rte Gäste folgten der Einladung der Awo-Begegnungs­stätte Café am Wald in Kooperatio­n mit dem DRK und dem Bürgervere­in Langfort gefolgt. „Stadtteil-Spaziergän­ge sind eine gute Gelegenhei­t, das konstrukti­ve Miteinande­r von Bürgern, Verwaltung und Politik zu fördern“, meint die Organisato­rin Susanne Labudda. Eine solche Tour vor rund zwei Jahren habe bei angesproch­enen Mängeln manche Verbesseru­ngen gebracht.

Ernst Linden (66), seit sieben Jahren Mieter einer Awo-Altenwohnu­ng, freute sich, seine Ideen und Meinung einzubring­en. Zunächst hörte er gespannt einer Einleitung­srede von Dr. Peter Rüffert zu. Der Unternehme­nsberater im Ruhestand ist Fachmann für die so genannte Quartierse­ntwicklung und selbst Langforter. Er präsentier­te der Runde die Ergebnisse einer intensiven Vorbereitu­ng. Menschen verschiede­ner Altersgrup­pen waren vorweg zu ihren Beobachtun­gen und Bedürfniss­en befragt worden. Einige dort vorgebrach­te Sorgen bezüglich Müll, fehlender Bänke, Falschpark­er vor dem Kindergart­en Hummelnest, Zebrastrei­fen oder ungepflegt­er Grünfläche­n wurden durch aktuelle Fotos dokumentie­rt.

Bastian Steinbache­r, Langenfeld­er Betriebsho­f-Chef, hörte sich erste konkrete Klagen zu den Themen Radfahrer und Hunde im Freizeitpa­rk an. Es seien dort „immer mehr Radler und zudem Hundehaufe­n auf dem Boule-Platz“. Steinbache­r verwies auf die Kontrollen durch seine Mitarbeite­r, räumte aber ein, dass eine permanente Auf- sicht nicht möglich sei. Die Anregung Rüfferts, Störer selbst und unmittelba­r anzusprech­en, fand wegen der damit vermeintli­ch verbundene­n Risiken nur wenig Zustimmung. Steinbache­r nahm auch die Anregung mit, Neubürger auf die speziellen örtlichen Regelungen bei der Straßenrei­nigung hinzuweise­n, „Parkbuchte­n sind von den Anliegern zu kehren.“Beim mit Rücksicht auf Teilnehmer mit Rollatoren und Rollstühle­n stark abgekürzte­n Rundgang stand zunächst die Verkehrssi­tuation auf der Langforter Straße im Vordergrun­d. Karl-Heinz Hermanns (85), Bewohner der dortigen Senioren-Residenz, beklagte, dass es auf der langen Strecke von der Jahnstraße bis zum Weißenstei­n nur ein einziges Tempo-30- Schild gebe. Hermanns schätzte wegen des stark frequentie­rten SGL-Zentrums, Tennisplät­zen, Schützenhe­im, Freibad, Seniorenwo­hnanlage, Kindergart­en, Skateboard-Anlage und Freizeitpa­rk täglich mehr als 3000 Überquerun­gen der Straße, die nur einen einzigen Zebrastrei­fen aufweise. Sein Fazit: Die Straßenübe­r- querung sei für Ältere, gegebenenf­alls mit Rollator oft sehr gefährlich. Zum Vergleich verwies er auf die Jahnstraße. „Zwischen TheodorHeu­ss-Straße und Berghausen­er Straße stehen neun 30er-Schilder und ein Blitzer.“Eine echte Gefahrenst­elle zeigte sich an der Brücke Weißenstei­n, eine fehlende Absicherun­g zur Böschung. Hier versprach Steinbache­r Soforthilf­e.

Lob gab es von allen für den am Awo-Gelände entstehend­en Garten, der von den Heimbewohn­ern und den Kindern der Kita Hummelnest gemeinsam gepflegt werden soll. Eine Spende des Gesellscha­ftsfonds und eine zusätzlich­e Förderung der Awo sind unter anderem in von der WFB-Behinderte­nwerkstatt gefertigte Hochbeete investiert worden. Die festliche Eröffnung folgt im Juli.

Bei abschließe­ndem Kaffee und Kuchen erstellte die Gruppe eine Vorschlags­liste, die der für Quartiersa­rbeit zuständige­n Marion Prell zugeleitet wird. Über deren Erledigung wollen sich die „Spaziergän­ger“in maximal drei Monaten noch einmal austausche­n.

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RP- FOTO: RALPH MATZERATH Vor dem Stadtteil-Spaziergan­g in Langfort informiert­e Dr. Peter Rüffert (zeigend) an der Awo-Begegnungs­stätte die Teilnehmer über den Ablauf.

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