Hier entsteht ein Ort für Kinder und Tiere
Auf dem Jugendtierschutzhof in Hellerhof lernt der Nachwuchs spielerisch den Umgang mit Tieren.
DÜSSELDORF Noch sieht das 4000 Quadratmeter große Grundstück verwildert aus, die Gebäude des alten Vierkanthofs sind zum Teil verwittert. Doch schon Anfang 2019 soll der sich neue Jugendtierschutzhof in Düsseldorf-Hellerhof mit Leben und Tieren füllen. „Wir legen den Grundstein für eine neue Institution“, sagt Monika Piasetzky, Vorsitzende des Düsseldorfer Tierschutzvereins. Gemeinsam mit Projektleiterin Natascha Karvang und Architekt Hans Grubert präparieren sie eine Zeitkapsel, die Informationen für die Nachwelt enthält.
Tieren hautnah begegnen und spielerisch lernen – mit diesen Zielen startet der neue Tierschutzhof in Hellerhof an der Frankfurter Straße. Die Angebote richten sich zunächst an Grundschüler. „Die Schulen in Düsseldorf freuen sich auf das Projekt“, sagt Monika Piasetzky. Offen zugänglich ist der Hof nicht. Denn er unterscheidet sich von einem herkömmlichen Streichelzoo. Tierschutzunterricht in Kombination mit Praxis stehen bald auf dem Programm.
Die Biologin und Tierschutzlehrerin Natascha Karvang leitet das Projekt: „Wir übernehmen Tiere aus dem Tierschutz und diese Tiere bleiben hier“, sagt sie. In den Stallungen und dem großen Außengelände finden dann Schafe, Ziegen, Hühner, Laufenten und Igel oder Kaninchen Platz. „Schafe und Ziegen sind besonders beliebt, sie fordern das Kuscheln geradezu ein“, weiß sie aus Erfahrung.
Auf dem Hof in dem Nachbarort von Langenfeld und Monheim können Kinder den Umgang mit Tieren erleben. Sie sammeln neue Erfahrungen, lernen neben der Theorie den unkomplizierten Umgang mit den Tieren selbst und auch in der Gemeinschaft untereinander. Der Tier- und Naturschutz im Unterricht ist zusammengefasst unter „TiNa macht Schule“. Darunter fallen Unterrichtsmodule, Tierheimbesichtigungen oder der Besuch von Partnerhöfen. Demnächst wird es zahlreiche Angebote auf dem neuen Gelände an der Frankfurter Straße 396 geben. „Wir verbinden so Bildung und Tierschutz“, sagt Natascha Karvang.
Vorbild für die Arbeit ist ein Projekt aus Österreich. Dort steht der Tierschutz im Lehrplan. Für die neue Arbeit eignet sich der alte Vierkanthof, den die frühere Eigentümerin dem Tierschutzverein schenkte. Bislang finden die Veranstaltungen und Arbeitsgemeinschaften mit Grundschülern in Zusammenarbeit mit Partnerhöfen und in den Schulen statt. Nun kann der Düsseldorfer Tierschutzverein sein Vorhaben weiter im Süden der Landeshauptstadt etablieren und bietet Tieren außerdem einen Gnadenhof.
Nach der Grundsteinlegung sollen die Bauarbeiten jetzt zügig vorangehen. „Wir behalten den alten Stil bei und setzen auf neue Technik“, sagt Architekt Hans Grubert zu den Bauplänen. Das Ziegelmauerwerk bleibt erhalten und wird von der Patina befreit. Ein neues Gebäude für Schulungszwecke entsteht,
Natascha Karvang dort kommen in der oberen Etage auch die Verwaltungsräume unter. In Planung ist auch ein Katzenparadies. Zukünftig können die unvermittelbaren Katzen aus dem Tierheim dort unterkommen. Auf dem sicheren Gelände finden sie Auslauf- und Rückzugsmöglichkeiten.
Die Versorgung der Tiere übernehmen Mitarbeiter, die im Wohnhaus auf dem Gelände leben. Viele helfende Hände dürften gewiss sein, denn zu den Projekten, die Natascha Kravang anbietet, zählen auch selbstgemachte Futterketten für Kaninchen. „Dafür basteln die Kinder dann Kordeln mit Obst“, sagt sie.
„„Wir verbinden in dem Projekt Bildung und
Tierschutz“
Projektleiterin