Funkkontakt ins All zu Astronaut Alexander Gerst
Heisenberg-Schüler unterhalten sich am Mittwoch live mit dem Kommandanten der Raumstation ISS.
LÜTZENKIRCHEN Wer Glück hat, kann die Internationale Raumstation ISS im Vorbeiflug 400 Kilometer über der Erde sehen. Für Schüler des Werner-Heisenberg-Gymnasiums kommt sie in der nächsten Woche sogar noch näher. Denn sie werden die ISS am Mittwoch womöglich nicht nur sehen, sondern sogar mit dem deutschen Astronaut Alexander Gerst sprechen können. Die ersten Funkübungen und die technische Generalprobe funktionierten schon einwandfrei. Richtig spannend wird es aber erst am 27. Juni, um kurz vor zwölf Uhr. Dann soll der Kontakt mit der Raumstation zustande kommen, der von lan- ger Hand vorbereitet wurde. Die Idee kam ursprünglich von Georg Westbeld vom Deutschen Amateur Radio Club (DARC), Ortsverein Leverkusen. Frank Hill, 51-jähriger Lehrer für Physik und Mathematik, griff diesen Vorschlag auf und hat seither viel Zeit und Mühe investiert. Nicht nur 31 Schüler der siebten bis zwölften Klassen, die zum Vorbereitungsteam gehören, danken es ihm jedoch mit Neugier und glänzenden Augen.
Im Januar wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem Schüler aufgefordert waren, Fragen an Gerst einzureichen, der am 6. Juni zu seiner zweiten Mission ins All startete und bis Dezember bleiben soll. Aus 140 Vorschlägen wählte eine Jury die zehn besten Fragen aus, darunter die von fünf Schulneulingen. Die Jüngsten dürfen auch gleich mit der ersten Frage beginnen.
Gelingen soll die wohl unvergessliche Schulveranstaltung aber nicht nur mit Hilfe der Leverkusener Funkamateure. Sondern auch mit Unterstützung des Deutschen Luftund Raumfahrtzentrums DLR Bonn und dessen Mitarbeiter Martin Fleischmann sowie Missionsleiter Volker Schmid. Fleischmann gab den Schülern wichtige Tipps, Schmid war beim Start am russischen „Weltraumbahnhof“in Baikonur dabei und wird den Schülern Rede und Antwort stehen.
Nun bietet die Aula aber nur Platz für rund 700 Menschen. Damit alle 720 Schüler, 80 Lehrer und rund 100 weitere geladene Gäste live dabei sein können, werden die Bilder auf drei große Monitore auf den Nordhof übertragen. Gesponsert wird die Veranstaltung durch Lanxess.
Das Lützenkirchener Gymnasium wird jedoch nicht alleine mit Gerst sprechen können. Insgesamt 15 deutsche Schulen haben die Erlaubnis erhalten. Bis auf das Schickardt-Gymnasium Herrenberg, das den Kontakt zur ISS zeitgleich mit dem WHG aufnehmen wird, ist an diesem Tag auch ein Gymnasium aus Bonn live ins All geschaltet. Alle anderen Lehranstalten müssen sich bis zum Ende der Sommerferien gedulden, weil erst dann der Zeitpunkt für einen Kontakt wieder günstig ist.