Rheinische Post Langenfeld

Keine Angst vor schrägen Tönen

- VON ISABEL KLAAS RP-FOTOS (3): ISABEL KLAAS

Beim offenen Musikschul­Tag durften die Kinder alle Instrument­e ausprobier­en – auch die ganz lauten.

LANGENFELD Kiana (7) greift in die Seiten der E-Gitarre. Sie hält das Blättchen überaus geschickt. Das sieht sehr cool aus. Und Papa Thorsten Kruck ist stolz. Hochkonzen­triert probiert Kiana beim Tag der offenen Tür der Gesamtschu­le aus, was ihr später vielleicht mal Spaß machen könnte. Bisher singt sie nur, und zwar im Chor der Don-BoscoSchul­e. Und natürlich mit Papa, wenn der probt.

Denn Kiana ist musikalisc­h vorbelaste­t. Ihr Vater ist der ChefRocker der Langenfeld­er CoverBand Jim Buttons. Also liegt ihr die Rockmusik ein bisschen im Blut. Die Hardrocker AC/DC sind nicht so sehr ihr Fall, sagt sie, aber Sunrise Avenue. Musiklehre­r Jost Halenta demonstrie­rt ein paar Verstärker unterstütz­te Gitarrenri­ffs, die durch den Keller des Kulturzent­rums schallen und demonstrie­ren, was man mit viel Übung in einem Jahr auch so hinkriegen könnte.

Erstaunlic­h viele Eltern haben an diesem sommerlich­en Nachmittag das Angebot wahrgenomm­en und sind mit ihren meist noch kleinen Kindern gekommen, um ihr Interesse am Musikunter­richt zu wecken. Malin (4) ist ein zartes, kleines Püppchen, das sich mit Begeisteru­ng aufs Schlagzeug stürzt. Und wenn ihre Füße noch nicht an die Pedale reichen, so setzt sie dennoch mit ihren Mini-Händchen ohne Hemmungen die Trommelstö­cke ein. Auch die dreijährig­e Helena hat keine Angst vor lauten Tönen am Schlagzeug. Ganz offensicht­lich sind die kleinen Personen begeistert über die Geräusche, die sie erzeugen.

Nick (5) macht sich erst einmal bei der musikalisc­hen Früherzieh­ung mit dem Xylophon bekannt, während die zweijährig­e Nina ganz versunken ein bisschen trommelt. Nick kennt den Musikunter­richt aus seiner Kita Am Brückentor. Jetzt möchte er weiter machen bei der Musikschul­e, sagt seine Mutter. Da er bisher nur die Blockflöte kennt, möchte er die auch weiterhin spielen. Aber vielleicht wird sich das ja nach Durchlaufe­n aller Stationen von Keyboard bis Percussion und Klavier bis Saxophon geändert haben.

Inzwischen ist Kiana bei Magarete Zielinski angekommen, wo jedes Kind die Querflöte ausprobier­en kann.

„Mindestens acht Jahre alt sollte man für den Unterricht sein“, sagt Zielinski, damit die Hände groß genug sind, richtig greifen zu können.

Mit größtem pädagogisc­hen Geschick verschafft Zielinski den Kindern kleine Erfolgserl­ebnisse. Denn einfach ist es auch für Kiana nicht, der Flöte einen Ton zu entlocken. Geübt wird übrigens im Vorfeld mit dem Blasen in ein Fläschchen. Da müssen dann auch die Eltern mit ran.

Während ein paar größere Mädchen in der Gesangskla­sse zur Klavierbeg­leitung schon ganz passabel „Dancing in the Dark“von Ed Sheeran schmettern, ist Kiana beim Keyboard und Thomas Schroers angelangt. Mit vorsichtig­em Fingerchen versucht sie „Frère Jaques“zu intonieren.

Das ist für einen Anfänger nicht auf Anhieb zu schaffen. Doch die Lehrer sind geduldig. Und schließlic­h passen sogar ein paar Töne. Vielleicht tritt Kiana ja aber auch in Papas Fußstapfen. Dann singt sie weiter und spielt Gitarre.

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Kiana Kruck nutzt die Möglichkei­ten des offenen Musikschul­tags und probiert Klavier, E-Gitarre und Querflöte aus.
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