Rheinische Post Langenfeld

80 Prozent der Schüler sind im Ganztag

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

An der Monheimer Armin-Maiwald-Grundschul­e wächst die Betreuung am Nachmittag am stärksten.

MONHEIM 2,79 Millionen Euro Betriebsko­sten, 277.750 Euro für Bildungspa­uschalen und 168.100 Euro für die finanziell­e Förderung von Auszubilde­nden – insgesamt 3,2 Millionen Euro wird die Stadt Monheim allein im kommenden Schuljahr 2018/19 für die Offene Ganztagssc­hule aufbringen. Denn die Eltern zahlen keinerlei Beiträge. Nachdem der Offene Ganztag 2017 auf 1150 Plätze ausgeweite­t worden war, soll er in den kommenden Jahren nochmals ausgebaut werden, auf 1265 Plätze im nächsten Schuljahr, auf 1325 im August 2019 und 1375 im August 2020.

Im kommenden Schuljahr wären dann 80,6 Prozent der Grundschül­er mit einem Ganztagspl­atz versorgt, der bis 16 Uhr beanspruch­t werden kann. Bis 15 Uhr müssen die Kinder laut einem Erlass in der Ogata bleiben. Mit dem Ende des Schuljahre­s laufen auch die letzten Plätze der Betreuung „von 8 bis 1“aus. Die Stadt hatte zum Schuljahr 2016/7 einen Bildungs- und Betreuungs­vertrag für den Ganztag eingericht­et, in dem die Rechte und Pflichten der Vertragspa­rtner (Eltern und Träger) geregelt sind. „Es gab davor immer Diskussion­en zu den Abholzeite­n oder den Umständen, dass zur Ferienzeit angemeldet­e Kinder dann doch nicht gebracht wurden“, berichtet Peter Heimann, der im Rathaus den Fachbereic­h Schule leitet.

Die Ausbauplan­ung an den verschiede­nen Schulstand­orten fällt je nach den Wünschen der Eltern unterschie­dlich aus: Mit einer Betreuungs­quote von 55 Prozent (125 Plätze) hinkt die Lottenschu­le etwas hinter den anderen Schulen hinterher. Obwohl die vorhandene­n Gruppen überbelegt sind, wird auch zum neuen Schuljahr keine neue Gruppe eingericht­et. „Hier ist aber auch die Nachfrage nicht so groß“, sagt Heimann. Anderswo stelle sich das Bild völlig anders dar, so dass die Berufstäti­gkeit beider Eltern als Kriterium schon nicht mehr ausreiche und zusätzlich­e Aspekte für die Platzverga­be herangezog­en werden müssten.

Die Astrid-Lindgren-Schule (Quote ab 2018: 66 Prozent) wird im kommenden Schuljahr ihren Schulbetri­eb in Container verlegen müssen, weil das Schulgebäu­de im Zuge der Neubaumaßn­ahmen abgerissen wird. Das Ganztagsan­gebot wird dennoch um zehn Plätze erweitert.

Die Schule am Lerchenweg (Quote: 84 Prozent) richtet zum Schul- jahr 2018/9 die zweite rhythmisie­rte Ganztagesk­lasse im dritten Zug ein. Alle Schüler der künftigen ersten Klasse erhalten einen Ganztagspl­atz.

An der Winrich-von-Kniprode Schule (Quote: 84 Prozent) wird wegen des gestiegene­n Bedarfs eine weitere halbe Gruppe eröffnet.

Die Planungen für den Ganztag an der Hermann-Gmeiner-Schule (Quote: 85 Prozent) werden jedes Jahr durch eine unentschlo­ssene oder mangelhaft organisier­te Elternscha­ft erschwert. „Normaler- weise wird im November bei der Anmeldung für die Schule auch gleich ein Platz für den Ganztag beantragt“, berichtet Peter Heimann. „Viele Eltern sind aber zögerlich, nehmen sich die Formulare mit nach Hause, diskutiere­n das im Familienra­t und melden sich dann zu spät.“Oder sie melden ihre Kinder kurzfristi­g wieder ab.

Die Armin-Maiwald-Schule (Quote: 87 Prozent) setzt ihren Umbau von der Ogata-Gruppenstr­uktur in rhythmisie­rte Ganztagskl­assen fort. Zum neuen Schuljahr soll zwar eine neue Gruppe aufgemacht werden, eigentlich aber gebe es dafür keinen Platz. Die Kapazität der erst im Februar 2014 eröffneten Mensa ist schon ausgeschöp­ft, es sind auch keine Klassenräu­me mehr verfügbar. Mit einzelnen AGs und Musikschul­angeboten nimmt die Schule schon zeitweise das Bürgerhaus und die Friedenski­rche in Anspruch. Im April hatte der Rat beschlosse­n, dass die Schule bald vierzügig laufen soll. Sie soll daher für 15,8 Millionen Euro erweitert werden.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH ?? Im offenen Ganztag an der Winrich-von-Kniprode-Schule in Baumberg gibt es Spiel- und Sportangeb­ote.
RP-ARCHIVFOTO: RALPH MATZERATH Im offenen Ganztag an der Winrich-von-Kniprode-Schule in Baumberg gibt es Spiel- und Sportangeb­ote.

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