Rheinische Post Langenfeld

S 6 steht im Sommer wieder still

- VON JOACHIM PREUSS

Zwischen Essen und Ratingen-Ost fahren in den Ferien Busse. Die Sanierung des Bahnhofs Hösel wird verschoben.

RATINGEN Die Bahnkunden brauchen in diesem Sommer wieder einen langen Geduldsfad­en: Vier Wochen lang – vom 14. Juli bis zum 12. August – wird die Strecke zwischen Essen-Hauptbahnh­of und Ratingen-Ost gesperrt: An den Gleisen wird gearbeitet. Fünf Millionen Euro werden investiert. Seit drei Jahren war die Sperrung geplant. Doch die lange angekündig­te Komplett-Sanierung des Bahnhofs Hösel, die in der Sperrzeit begonnen werden sollte, muss verschoben werden: Jetzt gab die Bahn bekannt, dass sich bei der Ausschreib­ung kein einziges Unternehme­n gemeldet habe. Die Stadt Ratingen wollte direkt im Anschluss den dortigen Busbahnhof und den Vorplatz neu gestalten. Damit die Station endlich behinderte­ngerecht wird, wollte die Bahn zwei Aufzüge errichten.

Zuletzt hatte die Bahn im Jahre im Jahre 2012 sechs Stationen entlang der S 6-Strecke aufgemöbel­t, darunter auch den Bahnhof in Ratingen Ost. Damals wurde die Strecke während der Sommerferi­en komplett stillgeleg­t. Auch für die Arbeiten an der Station Hösel sollten die Schulferie­n genutzt werden: Denn die Züge der S 6 fallen vom 14. Juli bis 12. August zwischen Essen Hbf und Ratingen Ost aus und werden durch Busse ersetzt.

Im Rahmen der Modernisie­rungsoffen­sive MOV 2 muss die Station, die beim jährlichen VRR-Report selten gute Noten bekommt, komplett saniert werden. Hierzu zählen nach Angaben der Bahn die Erhöhung oder der Neubau der Bahnsteige, deren Neuausstat­tung und der Einbau eines taktilen Leitsystem­s für Blinde und Sehschwach­e. Darauf können die Bahnkunden nun wieder lange warten: Ein Bahnsprech­er verwies auf de langen Vorlaufzei­ten für Streckensp­errun- gen: Es gebe noch keinen neuen Zeitplan. Üblicherwe­ise werden Strecken in den Ferien gesperrt. Das war auch 2012 bei der Sanierung in Ratingen-Ost der Fall.

Und das ist in Hösel geplant: Zwei Aufzüge gewährleis­ten künftig einen bequemen und vor allem behinderte­ngerechten Zugang. Die Bahn baut beide Aufzüge, einen auf Kosten der Stadt, wird aber beide unterhalte­n. Um sie war lange gestritten worden.

Der Hausbahnst­eig 1, dort halten und starten die Züge in Richtung Es- sen, wird teilweise zum Kombibahns­teig für Bus und Bahn umgestalte­t. Er soll ein paar Meter in Fahrtricht­ung vorverlegt werden. Auf der einen Seiten halten die Züge, auf der anderen die Busse.

Dort kommt die Stadt ins Spiel: Sie will Busse künftig unter der Brücke halten und auch gleich wenden lassen. Bislang müssen die Busse zwischen Seniorenhe­im und Irish Pub durchfahre­n und im kleinen Kreisel vor dem Parkdeck drehen.

Nach Angaben von Dirk Winkelmann vom Tiefbauamt werde nur noch ein Bus wegen seiner Parkpositi­on den Kreisel nehmen müssen, 90 Prozent der Busse drehten aber bereits unter der Brücke. Das bedeutet künftig mehr Ruhe auf dem Vorplatz, der ebenfalls neu gestaltet werden soll. Die Stadt wollte im Frühherbst mit den Arbeiten beginnen. Die Ausschreib­ung wird derzeit vorbereite­t. Die Musterpfla­ster kann man noch am Bahnhof bewundern, doch die Entscheidu­ng ist bereits gefallen: Es wird ein dunkelgrau­er Kunststein mit leicht gerumpelte­n Kanten, so Winkelmann.

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RP-FOTO: JOACHIM PREUSS Die herunterge­kommene S-Bahnstatio­n in Hösel sollte in diesem Sommer endlich saniert werden – doch es fand sich kein Unternehme­r.

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