So prominent wird Monheims neue Spielzeit
In neun Tagen geht die Monheimer Kulturwerke GmbH offiziell an den Start. Das Programm für 2017/18 hat die städtische Gesellschaft schon vorgelegt – darin bekannte Namen wie Götz Alsmann oder Rüdiger Hoffmann.
MONHEIM Sie soll die künftige Stadthalle im Rheinpark betreiben, die Monheimer Kulturwerke GmbH, die zum 1. Juli offiziell gegründet wird. Bis es soweit ist, werden aber noch viereinhalb Jahre vergehen. Solange wird es laut Plan dauern, bis die frühere Fassabfüllhalle auf dem ehemaligen Shell-Gelände umgebaut ist in eine Event-Location mit bis zu 2000 Sitz- und 4000 Stehplätzen. Alles in allem – mit entsprechend großem Parkplatz – rund 40 Millionen Euro soll das Projekt kosten.
Die Kulturwerke GmbH übernimmt die Mitarbeiter des städtischen Vereins Marke Monheim – und damit auch dessen Aufgabe, das Kulturprogramm der Rheingemeinde auf die Beine zu stellen. Das für die
Saison 2017/18 ist jetzt da. Noch wei
testgehend von Marke Monheim zusammengestellt, ist es offi- ziell das erste der Kulturwerke. Mit deren Gründung werde das „ohnehin schon
reichhaltige Kulturangebot noch weiter professionalisiert und ausgebaut“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Deutlich wird dies bereits in der ersten Spielzeit unter dem Dach der Kulturwerke – jedenfalls, was die Prominenz einiger Künstler betrifft. Auch ohne Spiegelzelt-Festival sind diesmal Publikumslieblinge dabei wie Ex-Fernseh-WG-Bewohner Götz Alsmann („Zimmer frei“) oder der Westfalen-Komiker – ein Widerspruch in sich – Rüdiger Hoffmann. „Die kulturelle Vielseitigkeit steht auch in der neuen Spielzeit an erster Stelle“, verspricht Kulturwerke-Prokurist Sebastian Bünten. „Ob ausgewählte Theaterstücke, namhafte Comedians und Kabarettis-
ten, einzigartige Konzerte oder neue Veranstaltungsformate: Die Gäste dürfen sich mit dieser Auswahl auf besondere Momente freuen.“
Und das bietet das Programm:
Die Theatersaison wird mit der Tragikomödie „Indien – Eine Schnitzeljagd durch die deutsche Provinz“von dem österreichischen Kabarettisten Josef Hader und seinem Kollegen Alfred Dörfler eröffnet. Weitere Punkte im Theaterprogramm sind unter anderem Friedrich Dürrenmatts Klassiker „Die Physiker“und das Stück „Ich bin dann mal weg“nach dem Buch von Hape Kerkeling. Als Abschluss verspricht die Inszenierung „In 80 Tagen um die Welt“einen turbulenten Theaterabend mit Live-Musik. Als Zusatzveranstaltung wird die Bühne Cipolla das Stück „Michael Kohlhaas“als Figurentheater für Erwachsene im Sojus 7 präsentieren.
Comedy und Kabarett werden laut Bünten auch unter der Monheimer Kulturwerke GmbH einen großen Stellenwert einnehmen. In der nächsten Spielzeit dürfen sich Kleinkunstfans unter anderem auf das Duo Mundstuhl, Michl Müller, Özcan Cosar, Mirja Boes, Rüdiger Hoffmann und Kay Ray freuen. Das Comedy-und-Kabarett-Abo umfasst drei vermutlich unterhaltsame Abende mit Reiner Kröhnert, Nessi Tausendschön und Philip Simon.
„Wir haben uns außerdem zur Aufgabe gemacht, den Klassikbereich auszuweiten und zu modernisieren“, sagt Bünten, bislang der Chef bei Marke Monheim. Im Klassik-am-Sonntag-Abonnement werden „The Twiolins“und das „Vision String Quartet“zu erleben sein. Als neue Spielstätte ist die Baumberger Friedenskirche für das Abo ausgeguckt. Da das alljährliche Neujahrskonzert mit den Bayer Philharmonikern großen Anklang findet und in dieser Spielzeit mit dem Programm „Sticks, Beats & Pieces“auch wieder ein Glanzlicht werden soll, ist ein weiteres Sinfoniekonzert vorgesehen: Die Neue Philharmonie Westfalen wird mit dem Programm „La dolce vita“ein Stück Italien an den Rhein bringen.
Das Junge Theater Monheim hat sich in den letzten zwei Jahren als feste Sparte von Marke Monheim etabliert und behandelt auch unter dem Dach der Kulturwerke aktuelle und jugendnahe Themen in den von ihm gebuchten Inszenierungen. In dieser Spielzeit stehen „Jungfrau ohne Paradies“, „Krabat“, „Nennen wir ihn Anna“und „Fluchtwege“auf
dem Programm.
Die kleinen Zuschauer dürfen sich auf Kindertheaterstücke wie „Die Bremer Stadtmusikanten“oder Astrid Lindgrens „Lotta kann fast alles“freuen. „Das Familientheaterstück ,Dschungelbuch’ verspricht als Musical in der Aula am Berliner Ring Spaß für die ganze Familie“, wirbt Bünten.
Auch musikalisch stehen mutmaßlich starke Auftritte auf dem Programm: ob eine jazzmusikalische Reise durch Italien mit Götz Alsmann, das beliebte Mitsingkonzert „Frau Höpker bittet zum Gesang“oder Tom Gaebel mit seinem Programm „Licence To Swing“. Zudem werden in der „Blues & Soul“Konzertreihe in Kooperation mit Verein Klangweiten die Künstler Rob Mo sowie Ina Forsman im Schelmenturm auftreten.
Überdies bietet die Monheimer Kulturwerke GmbH mehrere Sonderveranstaltungen, wie PuppetComedy mit Sebasti- an Reich & Amanda, das Improtheater
„Die
Springmaus“oder den Magier Marc Weide.
Schließlich noch ei Schmankerl: Hinter der Marienburger Sommernacht versteht sich eine neue Veranstaltungsreihe. „Alle zwei Jahre verwandelt sich der Marienburgpark in eine Picknickwiese mit feinster Livemusik“, erklärt Bünten. Auf einer Bühne werden Mitglieder der Neuen Philharmonie Frankfurt unter dem Motto „Absolutely British“Werke von Georg Friedrich Händel, den Beatles bis hin zu Deep Purple präsentieren. Vor der Bühne sind die Gäste dazu eingeladen, zu picknicken. Jeder darf Stühle, Tische, Decken, Essen und Trinken selbst mitbringen.
Im Sommer findet zudem das alljährliche Mondscheinkino auf der Freilichtbühne an der Kapellenstraße statt. Bünten spricht von einem neuen Cateringkonzept. Ende Oktober startet das Herbstkino in der Aula am Berliner Ring. Gezeigt werden sieben Kinofilme „für die ganze Fa
milie“.