Bauherren ermöglichen Blick hinter Fassaden
Zum „Tag der Architektur“öffnen 13 Düsseldorfer Objekte ihre Türen. In Monheim gibt’s eine Führung.
MONHEIM/DÜSSELDORF Die Architektur prägt mit ihrer Fassadenvielfalt das Stadtbild. Nur in ihr Inneres lässt sie sich normalerweise nicht schauen. Aber ein Mal im Jahr sind neugierige Blicke willkommen, da öffnen Häuser und Firmensitze ihre Türen und lassen Besucher durch ihre Räume flanieren. Zum „Tag der Architektur“in NRW können an diesem Wochenende 13 Objekte in Düsseldorf besichtigt werden – von der Sozialwohnung bis zur Luxusimmobilie.
In Monheim steht am Sonntag, 15 Uhr, eine Führung über den neugestalteten Alten Markt in der Altstadt (Turmstraße) an. „Mit zahlreichen historischen Gebäuden, den großen alten Linden, dem Marktbrunnen und dem Gerichtskreuz hat er das Potential zu einem attraktiven Altstadtplatz“, heißt es im Programmheft zum Tag der Architektur. „Die Relikte der Befestigungsanlage zusammen mit dem Zollhaus und den mittelalterlichen Gassen, wie der Freiheit und der Zollstraße, verstärken den historischen Charakter dieses Stadtraums. Ein besonderes Potential ist zudem seine Lage an der Höhenkante von der Stadt zur Landschaft.“
Ein Hinterhof auf der Birkenstraße in Düsseldorf-Flingern: Hier tref- fen die Vorlieben eines Hausbesitzers und die Anforderung an modernes Wohnen aufeinander. Hinter einem Gründerzeithaus von 1913 öffnet sich ein barocker Garten, mit Putten und Buchsbaumhecken. Neben der Hausfassade ragt ein 22 Meter hoher gläserner Aufzugturm bis zum Dachgeschoss. Besucher werden am Wochenende viele Details über die knifflige Konstruktion erfahren: Da das alte Mauerwerk zu schwach war, musste für den Aufzug 40 Kubikmeter Erdreich ausgebuddelt werden, um ein Fundament zu verankern. Die Einzelelemente wurden dann von einem Kran über die Dächer gehievt. „Ein Abenteuer“, erinnert sich der Architekt.
In NRW sollen in den nächsten Jahren 100 Klimaschutzsiedlungen entstehen, eine hat vor einigen Monaten die Städtische Wohnungsgesellschaft in Benrath vollendet. Dort sind in zwei Bauabschnitten insgesamt 62 Wohnungen (davon 37 öffentlich gefördert) entstanden. Besucher werden am Wochenende Details eines interessanten Energiekonzeptes erfahren: Verbrauchte Luft aus den Wohnungen wird über eine Wärmetausch-Anlage dazu genutzt, Frischluft von außen anzuwärmen. Dadurch wird nur etwa 20 Prozent der sonst üblichen Energie verbraucht.
Auf dem Gelände der ehemaligen Metso Maschinenfabrik wurde Platz geschaffen für die Arbeitswelt der Zukunft. Das Konzept von „Factory Campus“: Der Büromensch von heute (meist Startup-Unternehmen) kann sich einmieten – ob er nun stundenweise einen Schreibtisch, ein Dauerbüro oder gelegentlich einen Konferenzraum braucht. Das ehemalige Verwaltungsgebäude mit 4000 Quadratmetern Fläche ist bereits umgebaut, nun folgt die Umgestaltung der Produktionshallen mit 30.000 Quadratmetern. Ab 2021 können auf dem Gelände an der Erkrather Straße 1500 Selbstständige arbeiten.
Fit für die Zukunft ist das Lessinggymnasium, Düsseldorfs NRWSportschule, seitdem im September 2017 die neue Dreifachsporthalle mit Mensa und Ganztagsräumen eröffnet wurde. Der Neubau mit seiner anthrazitfarbenen, wärmegedämmten Klinkerfassade verbirgt in seinem Inneren mehr, als nach außen sichtbar ist, denn einige Hallen für Leistungssport (Judo, Kraftsport und Gymnastik) wurden im Untergeschoss untergebracht. Das Großprojekt hat über 13 Millionen Euro gekostet.