Teyssens Nachfolger laufen sich warm
Eon-Chef Johannes Teyssen will Ende 2021 gehen.
ESSEN (anh) Seit 2010 ist Johannes Teyssen Eon-Chef. Er hat den Energiekonzern mit harter Hand und vielen Strategieschwenks geführt. Nun denkt der 58-Jährige ans Aufhören. Seinen Ende 2021 auslaufendenVertrag will er nicht verlängern, sagte Teyssen dem „Manager Magazin“. Dann komme für ihn die große Freiheit. Er freue sich auf die nächsten drei Jahre und die Integration von Innogy.„Da wird mir auf keinen Fall langweilig“, so der Jurist. „Und danach höre ich auf.“Elf Jahre an der Spitze seien genug. Teyssen vereinbarte vor wenigen Monaten mit RWE-Chef Rolf Martin Schmitz die Zerlegung der RWE-Tochter Innogy.
Im Konzern, der bisher stets Eigengewächse zum Chef machte, laufen sich gleich zwei als Nachfolger warm: die Vorstände Leonhard Birnbaum (51) und Karsten Wildberger (48). Birnbaum hatte einst als Unternehmensberater bei McKinsey angefangen und bei RWE als Strategievorstand gearbeitet, bevor er 2013 zum roten Konkurrenten wechselte. Erst vor Kurzem hat Teyssen dem Chemieingenieur die Integration von Innogy und seiner 34.000 Mitarbeiter übertragen. Un- ter anderem will Eon 5000 Stellen streichen. Die Integration ist Birnbaums Meisterprüfung: Gelingt sie, wird Eon zudem größten Netzkonzern und Stromverkäufer in Europa.
Karsten Wildberger war früher Unternehmensberater bei Boston Consulting und arbeitete für Vodafone. Bei Eon ist er für Vertrieb und Digitales zuständig. Ein Machtkampf zwischen den beiden Vorständen ist möglich. Eon-Finanzchef Marc Spieker, der wegen der Abspaltung von Uniper gerühmt wird und auch als Kandidat infrage käme, gilt als noch zu jung.