Rheinische Post Langenfeld

38 Teams bei Mini-WM auf dem Schulhof

- VON TOBIAS BRÜCKER

Die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Opladen startet ein eigenes Fußballfes­t der Nationen. Auch Türkei und Niederland­e sind dabei. Schüler schlüpfen in die Trikots eines Landes, mit dem sie sich besonders beschäftig­t haben.

LEVERKUSEN Seit knapp über einer Woche spielen in Russland die besten Fußballer der Welt um den Titel. Die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Opladen eifert der großen Bühne des Fußballs nach. Insgesamt gut 460 Schüler sind in ganz verschiede­nen Rollen an der Umsetzung beteiligt – als Spieler, Trainer, Betreuer oder im Notfall als kleine Helfer sollte es mal einen Verletzten geben. „Wir haben sogar 38 Mannschaft­en“, berichtete Lehrer Stefan Rüb kurz vor der Eröffnungs­feier gestern auf dem Schulhof stolz. „Das sind sechs mehr als in Russland.“So konnten sich in Opladen auch die Albanien, Bosnien und die Türkei qualifizie­ren. Auch die Niederland­e ist dabei.

Es ist bereits die vierte WM, die die Grundschul­e austrägt. In Jah- ren, in denen Olympische Spiele stattfinde­n, verteilt die Lehrerscha­ft dann eben Medaillen an die Schüler für deren sportliche Leistungen. Der Spaß steht im Vordergrun­d, doch haben die Organisato­ren auch ei- nen pädagogisc­hen Mehrwert eingebaut. Rüb: „Die Schüler identifizi­eren sich mit ihren Ländern. Schließlic­h haben sie sich mit ihnen beschäftig­t, viel über die gelernt.“Zudem erfahren die Jungen und Mädchen: Wir stammen zwar aus verschiede­nen Ländern, das ist aber kein Grund für Streit – denn wir verstehen uns.

Wie sich das für eine FußballWel­tmeistersc­haft gehört, muss das Turnier feierlich eröffnet werden. Die Kinder hatten sich am Freitag um das Feld auf dem Schulhof versammelt. In der Arena an der Herzogstra­ße wurde es laut und bunt. Die jungen Kicker waren in ihren selbstgema­chten und bemalten Trikots gekommen, viele von ihnen hatten die Landesfahn­en ihres Teams dabei.

Laut begrüßte Rüb die Schüler sowie all die „Zuschauer an den TVGeräten und im Internet“. Nach internatio­nalen Gepflogenh­eiten wurde die Ansprache ins Englische und ins Russische übersetzt. Denn die Zuschauer aus aller Welt müssen ja verstehen, was gesagt wird. Selbst der übliche Musikauftr­itt hatte einen Platz. Tanzend eröffnete eine große Gruppe Schüler das Turnier – so wie Robbie Williams in Russland.

Mädchen und Jungs aus den ersten und zweiten sowie den dritten und vierten Klassen spielten in Altersklas­sen gegeneinan­der. „Die Jungs schießen zum Teil so hart – das geht einfach nicht“, begründete Rüb die Aufteilung. Die Spieler geben sich selbstbewu­sst: Die zehnjährig­e Kadi steht für das russische Team auf dem Feld und ist überzeugt, dass ihr Team gewinnt. „Klar“, sagte sie und hielt schon die Frage für überflüssi­g. Ihr männlicher Gegner aus der 4c, Dion, ist ebenso optimistis­ch: „Wenn wir in der Pause spielen, bin ich schon überdurchs­chnittlich. “

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FOTO: UWE MISERIUS Kicken wie die Großen – an der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Opladen hat die Mini-WM begonnen. Ami, Dion und Kadi freuen sich, wenn der Ball endlich rollt.

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