Ivo Santos ist der dritte „Turm“des Leichlinger TV
Der knapp zwei Meter große Portugiese verstärkt als Alternative für den Innenblock den Handball-Drittligisten.
LEICHLINGEN Mit 198 Zentimetern Gardemaß nur der bislang drittgrößte Spieler im Kader des Handball-Drittligisten Leichlinger TV zu sein – das muss man erstmal schaffen. Ivo Santos wird aber regelmäßig den Kopf in den Nacken legen müssen, denn mit dem 2,01 Meter großen Tim Menzlaff und dem 2,04 Meter hohen Hennig Padeken hat der LTV gleich zwei weitere „Türme“in seinen Reihen. Athletische Qualitäten bringt aber auch Santos mit, der als fünfter Neuzugang den Kader von Trainer Frank Lorenzet weiter auffüllt. „Es wird uns vor allem in der Abwehr weiterbringen“, sagt der Coach über den 26 Jahre alten Portugiesen, der vom österreichischen Zweitligisten HIB Handball Graz an die Wupper wechselt.
Lorenzet bekommt nun eine weitere Alternative für den Innenblock, die sogar die Erfahrung aus Europacup-Spielen mit Benfica Lissabon mitbringt. „Er kann links und rechts im Rückraum spielen und ist außerdem gut im Eins-gegen-Eins“, beschreibt Lorenzet die Qualitäten seines Neulings, schränkt aber auch ein: „Man muss ihn ein bisschen schleifen.“Dafür dürfte es weniger besser geeignete Übungsleiter geben als den Pirates-Coach, der Parallelen zu Ex-Spieler Carol Zechmeister zieht: „Er spricht noch nicht so gut Deutsch – das war mit Carol damals die gleiche Situation. Nach einem Jahr ging es dann gleich viel besser.“Drei Wochen lang trainierte Santos bereits mit, nach seinem Studium will er nun in Deutschland Fuß fassen.
Inklusive Santos zählt der LTV inzwischen 13 Spieler im Kader für die kommende Saison. Ob sich daran noch etwas tut, bleibt offen. Ursprünglich plante Lorenzet mit 14 Handballern, doch der unerwartete Abgang Harald Feuchtmanns riss eine Lücke ins Team. So ist Bastian Munkel aktuell der einzige „echte“ Linksaußen im Kader, ein Back-Up ist nach aktuellem Stand nicht in Sicht. „Vielleicht muss ich eher die Figuren umpositionieren, die ich habe“, sagt Lorenzet. Teil seiner Gedankengänge für die linke Seite ist unter anderem Rückkehrer Padeken, der aber eher keine klassische Alternative darstellt.
Hilfreich wäre es da, wenn Padeken zumindest das Training aufnehmen würde. Die erste Vorbereitungsphase verpasste er aber aus privaten Gründen, ebenso wie die weiterhin in der Reha feststeckenden Marcus Bouali und Mike Schulz. Beide kämpfen mit den Nachwehen ihrer Kreuzbandrisse vor zwei Jahren. Und dann fehlte auch noch Hendrik Rachow: Ein Bänderriss im Sprunggelenk setzt ihn mindestens vier Wochen außer Gefecht. „Wir haben dann das Training mit unserer zweiten Mannschaft zusammengelegt“, sagt Lorenzet und fügt an: „Leichlingen ist Weltmeister der Improvisation.“