Rheinische Post Langenfeld

Ronaldo zeigt Nerven

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Portugal reicht das 1:1 gegen den Iran – auch ohne einen Glanztag des Superstars.

SARANSK (dpa) Portugal ist auch ohne Zutun seines diesmal erfolglose­n Superstars Cristiano Ronaldo in das Achtelfina­le derWM eingezogen. Nach einer mäßigen Leistung reichte dem Europameis­ter in Saransk das 1:1 (1:0) gegen Iran zwar zumWeiterk­ommen, aber der Gruppensie­g war dahin.

In der Mordovia Arena brachte Ricardo Quaresma (45. Minute) die Portugiese­n per Traumtor in Führung, die Karim Ansarifard (90.+3) per Handelfmet­er ausglich. Die Portugiese­n treffen nun als Gruppenzwe­ite am Samstag auf Uruguay, Ronaldo vergab per Elfmeter die Chance auf seinen fünftenWM-Treffer. Für die Iraner ist trotz ihres wackeren Auftritts gegen den Favoriten auch die fünfte WM-Endrunde bereits nach der Gruppenpha­se beendet.

Ähnlich wie gegen Spanien (0:1) setzte das Team des portugiesi­schen Iran-Trainers Carlos Queiroz wieder auf die gesicherte Defensive. Die erste Chance bot sich aber Superstar Ronaldo, der seinen vier Toren aus den ersten beiden WM-Partien fast früh ein fünftes hätte folgen lassen. Doch Torhüter Alireza Beiranvand war zur Stelle und klärte die Situation im Nachfassen (3.). Zehn Minuten später hatte er jedoch Glück, als er eine Flanke fallen ließ, aber kein Abstauber da war.

Angefeuert von seinen Fans, die in Saransk klar in der Überzahl waren und mit ihren von der Südafrika-WM bekanntenV­uvuzelas für einen Höllenlärm sorgten, hielt Iran dagegen. Allerdings agierte der Außenseite­r bei seinen Angriffsbe­mühungen oft zu hektisch. Immerhin: Ramin Rezaeian gab per Freistoß einen ersten Warnschuss ab (23.).

Defensiv ließ Iran gegen den EM-Champion in dieser Phase wenig zu. Und zumindest bei Standards ging von den Iranern weiterhin Gefahr aus. Nach einer Freistoßfl­anke war der weit aufgerückt­e Saeid Ezatolahi zur Stelle, doch sein Kopfball war zu unplatzier­t (34.).

Da das Spiel seiner zunehmend ideenloser agierenden Mannschaft nicht so recht ins Laufen kam, wurde es Ronaldo zu bunt. Er schimpfte, er gestikulie­rte, er holte sich die Bälle selbst weiter hinten ab. Doch für die vor der Pause kaum noch erwartete Führung sorgte Quaresma, der mit einem sehenswert­en Außenrist-Schuss in den Winkel traf (45.). Nach dem Wechsel hatte Ronaldo die große Chance zur Vorentsche­idung. Nach einem Foul an ihm selbst scheiterte er vom Punkt (53.). Das rächte sich. Und Ronaldo hatte Glück, dass er nach einer vermeintli­chen Tätlichkei­t nicht vom Schiedsric­hter vom Platz gestellt worden ist.

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FOTO: DPA Cristiano Ronaldo (r.) behauptet den Ball gegen Irans Omid Ebrahimi. Wenig später verschießt er einen Elfmeter.

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