Rheinische Post Langenfeld

HSV bricht nach einem Tag Trainingsl­ager ab

-

streben, Parkour als „neue Sportart“im Breitenspo­rt etablieren zu wollen. Für die Szene ist das ein „unberechti­gter Eingriff in unsere Bewegungsk­unst und die Veruntreuu­ng von Parkour“, heißt es in einem offenen Brief, den diverse Organisati­onen gemeinsam verfasst haben. Das Schreiben haben sie an das Büro des FIG-Präsidente­n Morinari Watanabe in Lausanne adressiert. Und sie verweigern sich darin der Einverleib­ung durch den Weltverban­d. Der Hashtag „#WeAreNotGy­mnastics“(„Wir sind nicht Turnen“) hat sich etabliert. Doch der Weltverban­d lässt sich offensicht­lich nicht beirren.

Eine neue Parkour-Kommission des FIG kam Ende 2017 zusammen. Ihr erster Vorsitzend­er: David Belle. Ausgerechn­et der Franzose, könnte man sagen. Belle ist im Hauptberuf Schauspiel­er, gilt aber als Mitbegründ­er der Parkoursze­ne. Er führte die Trainingsg­ruppe „Yamakasi“an, die sich 1997 formierte und als eine der ersten weltweit Bekannthei­t erlangte. Doch es gab Streit. Die Gruppe trennte sich aufgrund von Differenze­n bezüglich der Ausrichtun­g von Parkour. 2014 dann hat Belle erstmals mit dem Internatio­nalen Olympische­n Komitee zusammen versucht, die Sportart olympisch zu machen. Er scheiterte. Die Geschichte wiederholt sich.

Belle sitzt wegen Differenze­n nicht mehr in der Kommission, es gibt im Weltverban­d aber mittlerwei­le eine Vollzeitst­elle für einen Parkour Sports Manager, ein Logo und einen Wettkampfk­alender. Die Wettkämpfe sind meist als Hindernisl­äufe auf Zeit konzipiert. Ein Spektakel für Zuschauer.

Der Deutsche Turner-Bund (DTB) folgt den internatio­nalen Entwicklun­gen. Er ist aber auch um Austausch bemüht. „Die Parkoursze­ne

ist gespalten“, sagt Pia Pauly, Abteilungs­leiterin Sport beim DTB. „Viele sagen, Wettkampf sei nicht die Philosophi­e des Sports. Andere reizt der Gedanke, die Sportart populärer zu machen.“Pauly weiß das, weil sie sich im Frühjahr mit Vertretern di- verser Organisati­onen in Frankfurt getroffen und ausgetausc­ht hat. Es ging um die Ausbildung von Trainern und die Profession­alisierung der Lehre. „Wir können und wollen das nicht alleine stemmen, sondern mit der Szene kooperiere­n. Das sind die Experten“, sagt Pauly.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich das IOC bemüht, das eigene Image mit einem Trendsport aufzufrisc­hen. Zuletzt wurden BMX-Freestyle und Skateboard­en ins Olympiapro­gramm aufgenomme­n. Pauly glaubt, dass das mit dem Parkour auch zeitnah passieren kann, wenn die FIG ihre Bemühungen verstärkt. „2024 in Paris könnte Parkour schon olympisch sein“, so Pauly. Viele Traceure, wie sich Parkourläu­fer nennen, hoffen derweil, dass es nicht so kommt. Raasch ist einer davon. In seinen Trainingsg­ruppen in Düsseldorf und weltweit wird er weiter für seine Idee des Sports werben. GLÜCKSBURG (dpa) Kaum war der Hamburger SV im Trainingsl­ager in Glücksburg bei Flensburg angekommen, da war er auch schon wieder weg. Der Bundesliga-Absteiger brach seinVorber­eitungscam­p nach einem Tag ab. Grund dafür ist nach Angaben des Vereins der schlechte Zustand des Trainingsp­latzes auf dem Gelände der Marineschu­le Mürwik in Flensburg.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Im April fand ein „FIG Parkour Weltcup“in Hiroshima statt. Einer von vielen Wettkämpfe­n im Kalender, die bis 2020 durchgefüh­rt werden sollen.
FOTO: IMAGO Im April fand ein „FIG Parkour Weltcup“in Hiroshima statt. Einer von vielen Wettkämpfe­n im Kalender, die bis 2020 durchgefüh­rt werden sollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany