Protest gegen Supermarkt in Bergisch Neukirchen
Das Thema steht auf der Agenda der Polit-Gremien. Gegner drohen, bei Baugenehmigung weiter dagegen vorzugehen.
BERGISCH NEUKICHEN Von Anfang an war der Neubau des Supermarktes an der Wuppertalstraße umstritten. Das hat sich auch nicht geändert, nachdem der Bürger- und Umweltausschuss mit einer Gegenstimme grünes Licht für den geplanten Entwurf gab. Roland Hölzer von der Bürgerinitiative „Wir für Bergisch Neukirchen“ist empört. Und ruft seine Mitstreiter auf, am Dienstag, 26. Juni, an der Sitzung der Bezirksvertretung II und am Montag, 9. Juli, an der Ratssitzung teilzunehmen, um Unmut zu bekunden. Für den Bezirk II beantragt er Rederecht.
Bereits 2011 hatte die Initiative zu einem Meinungsaustausch eingeladen. Fast 200 Anwesende sprachen sich gegen einen Markt aus. 1200 Bürger haben sich aus dem Grund in Listen eingetragen. Das sei nie bedacht, ein wirklicher Bedarf nie untersucht worden, wirft Hölzer Stadt und Politik vor. Die Argumente seien an maßgeblichen Stellen nie gehört worden. Im Gegenteil würden alle so reden, als säßen sie im Management von Edeka. Im Kern richte sich der Widerstand gegen die Zerstörung des betroffenen Gebietes, räumte Hölzer ein. Niemand denke an Umwelt- und Artenschutz. Immerhin sei der Siefen, um den es geht, Jagdrevier für Fledermäuse und Roten Milan. Sperber und Bussarde hätten dort ihre Brutstätten, Rehe seien mit ihren Kitzen unterwegs. „Wenn sich Naturkatastrophen häufen, wenn zahlreiche Tierarten aussterben, wenn alle Welt das Bienensterben beklagt, wenn Feinstaub und Mikropartikel die Gesundheit der Menschen gefährden“, sagt Hölzer, „dürfen nicht noch weitere Flächen versiegelt werden. Wann begreifen unsere Volksvertreter, dass sie für die Zukunft der Menschen Verantwortung haben?“Nicht die Bequemlichkeit des Einkaufens, nicht die Bedürfnisse einiger Mitbürger nach üppigem Warenangebot, nicht die Finanzlage der Kommunen, nicht die Interessen von Investoren dürften Vorrang haben, sondern der Erhalt der Schöpfung für künftige Generationen, schreibt er in einem Flyer.
Über die klaren Worte würden sich einige „Hüter der Demokratie, die im Rat sitzen“empören, vermutet er. Doch das sei scheinheilig. Kürzlich wollte er sich Hilfe bei den Grünen holen. Dort habe er zu hören bekommen: „Grün ist nicht nur Grün, sondern auch sozial.“Er hielt dagegen: „Ist eine Entwicklung gegen den Willen tausender Menschen etwa sozial?“Sollte der Rat den Bau beschließen, werde man dagegen vorgehen. Es helfe nicht, das Gebäude zu verkleinern. Fläche werde dennoch verbraucht.
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