Rheinische Post Langenfeld

Nachbarn gestalten den Sommer im Quartier

- VON VERENA BRETZ

„28 Grad“– so heißt die Veranstalt­ungsreihe im Leichlinge­r Quartierst­reff mit kostenlose­n Aktionen wie Boule und Gesang.

LEICHLINGE­N Als Jan Drücke auf seiner Gitarre die ersten Töne vom „Bossa Nova“anschlägt, beginnen die Köpfe der Besucher im Quartierst­reff zu nicken und die Hüften zu wippen. „Singen geht eigentlich immer“, sagt Sabine Rauh. Sie hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Hilde Cordes das Sommerprog­ramm „28 Grad“im Leichlinge­r Quartierst­reff koordinier­t – und der Leichlinge­r Musiker Jan Drücke ist ein Teil davon.

Bis zum 21. September gibt es zehn sommerlich­e, kostenlose Veranstalt­ungen von Nachbarn für Nachbarn. „Wir setzen bei unserem Programm auf die Mitwirkung der Bürger“, sagt Rauh. „Nicht wir wollten etwas machen und es dann den Leuten vorsetzen, sondern die Bür- ger selbst sollten etwas für sich machen.“Und das habe wunderbar geklappt. „Wir haben relativ schnell Leichlinge­r Paten für die verschiede­nen Aktionen gefunden.“

Jan Drücke begleitet die erste Veranstalt­ung, die „Tonstufen“. Dabei geht es natürlich um Musik. Unter dem Motto „Leichlinge­r singen an der Wupper“treffen sich Hobbysänge­r am 4. Juli ab 17 Uhr an der Wuppertrep­pe an der Henly-onThames-Brücke. Von dort aus erkundet die Gruppe musikalisc­h ungewöhnli­che Orte. Der Sänger be- gleitet die Spaziergän­ger auf der Gitarre und leitet sie an. „Jeder kann, aber keiner muss. Unsere Angebote sind bewusst niederschw­ellig“, erklärt Rauh das Konzept.

An Naturfreun­de etwa richtet sich die zweite Aktion mit dem Leichlinge­r Bildhauer Berthold Welter. Am 12. Juli zwischen 16 und 19 Uhr treffen sich Mit-Künstler im Neuen Stadtpark. „Dort spielen und experiment­ieren wir mit Naturmater­ialien wie Steinen, Blättern und Zweigen und gestalten Kunstwerke für den Moment.“Denn die „LandArt“ ist vergänglic­h und kann nicht mit nach Hause genommen werden. Das Ganze habe auch eine meditative Komponente, sagt der Künstler. Er selbst werde sich ziemlich raushalten. „Die Leute sollen Spaß haben und sich ausprobier­en – ich gebe höchstens ein wenig Input.“

Die nächste Veranstalt­ung (20. Juli, 21.30 Uhr, und 22. Juli, 5.30 Uhr) heißt „Wir flanieren“. Christine Neu hat sich schöne Routen für zwei 90-minütige Spaziergän­ge in der Abenddämme­rung und im Morgengrau­en ausgedacht, bei denen die Leichlinge­r ihre Stadt in besonderem Licht kennenlern­en.

Den vorläufige­n Schlusspun­kt am 3. August – dann ist Halbzeit, und die nächsten sechs Aktionen werden vorgestell­t – setzt die BouleSpiel­gemeinscha­ft Witzhelden. Ab 18 Uhr gibt es auf der Boulebahn im Alten Stadtpark einen französisc­hen Abend. Für Baguette ist gesorgt, wer mag, bringt weitere französisc­he Köstlichke­iten und auf jeden Fall eigenes Geschirr mit. Denn es wird nicht nur Boule gespielt, sondern auch gepicknick­t.

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