Vorfahren bitte, zum Strom tanken
Am Standort Kottendorfer Straße in Ohligs hat das Autohaus Schönauen eine E-Tankstelle in Betrieb genommen.
SOLINGEN Öffentliche Ladestationen, an denen Autofahrer ihre Elektrofahrzeuge rund um die Uhr auftanken können, sind in Solingen aktuell noch kaum vorhanden. Die Stadtwerke halten zwei Ladesäulen mit jeweils zwei Plätzen an der Beethovenstraße vor. Jetzt präsentierte das Autohaus Schönauen an der Kottendorfer Straße in Ohligs eine weitere öffentliche Ladestation, die rund um die Uhr angefahren werden kann. „Die E-Mobilität“, sagt Firmenchef Franz-Josef Schönauen, „kommt mit Riesenschritten auf uns alle zu“.
Von daher gelte es, jetzt in eine entsprechende Infrastruktur zu investieren, zumal fast jeder Fahr- zeughersteller neben reinen elektrobetriebenen Fahrzeugen, Hybrid beziehungsweise Plugin-Hybrid Fahrzeuge auf den Markt bringt. Letztere fahren beispielsweise 60 bis 70 Kilometer elektrisch. Ist die Ladung verbraucht, schaltet sich automatisch der Hybrid- beziehungsweise Benzinmotor dazu.
„Die Zuwachsraten für Elektrobeziehungsweise Plugin-HybridAutos steigen stetig. Von daher ist es wichtig, eine Infrastruktur zu schaffen und das Netz öffentlicher Ladestellen zu erhöhen“, sagt Franz-Josef Schönauen. „Das ist die Zukunft“, sagt der Firmenchef.
Die bundesweiten Zulassungszahlen belegen dies. Etwa 25.000 Elektrofahrzeuge wurden vergangenes Jahr neu zugelassen, überdies 29.439 Plugin-Hybride und 84.675 Hybridfahrzeuge.
Das Autohaus Schönauen mit vier Standorten in Solingen sowie weiteren in Kerpen, Erftstadt und in Hilden will dem steigenden Bedarf Rechnung tragen und im Laufe dieses Jahres weitere Ladestationen an den Solinger Standorten installieren. An der Kottendorfer Straße soll zudem eine Schnellladestation entstehen.
Das Autohaus Schönauen hält Ladestationen des Typs 2 mit Wechselstrom vor, das Schnellladen erfolgt über Gleichstrom. Schönauen arbeitet mit „Newmotion“zusammen, dem zurzeit größten Anbieter mit mehr als 30.000 Ladestationen in Europa. Die Anmeldung erfolgt per PC oder App, nach erfolgreicher Anmeldung bekommt der Kunde eine Berechtigungskarte. Wer damit die Ladestation berührt, kann den Ladevorgang beginnen. Abgerechnet wird per Lastschrifteinzug.
„Ein Kia Optima mit einer Batterie-Kapazität von 11,3 Kilowattstunden ist binnen drei Stunden aufgeladen. Pro Kilowattstunde fallen 50 Cent an Kosten an, aufgeladen werden in der Regel acht oder neun Kilowatt“, erklärt Schönauen. Ist das Auto dann gut 62 Kilometer rein elektrisch unterwegs, schaltet sich der Hybridmotor hinzu. „Durchschnittlich 60 Kilometer fahren Pendler täglich. Sie könnten so rein elektrisch unterwegs sein“, sagt Franz-Josef Schönauen, der in seinen Autohäusern 180 Mitarbeiter beschäftigt.