Rheinische Post Langenfeld

Wir-Gefühl im neuen Wohnprojek­t

- VON TOBIAS FALKE

Beim Tag der Architektu­r gab’s an der Adam-Riese-Straße besondere Einblicke.

LEVERKUSEN Christian Schaller ist unermüdlic­h. Der 80-jährige hat seinen Beruf zu seiner Berufung gemacht. Und so plant der Architekt auch im hohen Alter weiter Projekte, sei es im Wohnungsba­u, Städtebau oder für ähnliche Maßnahmen. „Na ja, ich liebe meinen Beruf“, sagt der Stadtplane­r, „solange es noch geht, frage ich mich, warum ich aufhören sollte.“Am Tag der Architektu­r ist er in der Neuen Bahnstadt Opladen (nbso) zu Gast. Denn er ist für den Bau in der Adam-Riese-Straße 6-20 mitverantw­ortlich.

Das Mehrgenera­tionen-Wohnprojek­t bietet 55 Wohnungen an. Durch eingebaute Lüftungen sind die einzelnen Parzellen so gestrickt, dass sie energetisc­h optimal wirken können und durch einen besonderen Schallschu­tz auch Raum für Ruhe bieten. Ein unterirdis­ches Parkhaus verbindet die einzelnen Wohnblöcke, die durch ihre Raumauftei­lung nicht zu erdrückend wirken. Das Besondere an diesem Projekt: das Miteinande­r. Der Innenhof gibt Kindern mit einem Spielgelän­de ausreichen­d Platz zum Spielen. Ein gemeinsame­r Aufenthalt­sraum ermöglicht den Austausch der Wohn-Parteien. Aktuell ist dieser passend zur Weltmeiste­rschaft mit deutschen Fahnen geschmückt. An den Wänden hängen berühmte Fußballerz­itate, und eine Leinwand ist ebenfalls aufgebaut. Im Kellerbere­ich gibt es eine gemeinsame Werkstatt, in der alle ihr eigenes Werkzeug zur Verfügung stellen. Verantwort­lich ist dafür eine Genossensc­haft, die sich speziell für dieses Wohnprojek­t gründete (Nutzergeno­ssenschaft Neue Bahnstadt Opladen eG). Guido Jürgensen und Carsten Ohle haben den Vorsitz im Vorstand. „Wir wohnen beide ebenfalls hier und fühlen uns immer noch sehr wohl“, sagt Ohle. Alle Wohnungen seien bereits bewohnt.

Während für Architekt Christian Schaller, der 1937 in Berlin geboren wurde und 1965 sein Diplom an der TU Berlin erhielt, die Arbeiten abgeschlos­sen sind, gibt es für die Genossensc­haftsmitgl­ieder immer wieder was zu tun. So verschöner­n sie aktuell die Kellerräum­e. Zum Ausgang in den Tiefgarage­nbereich schmücken so zum Beispiel farbige Handabdrüc­ke der einzelnen Genossensc­haftsmitgl­ieder die Wände. Das würde verbinden, sagen Ohle und Jürgensen.

Der Tag der Architektu­r ist eine Aktion der Architekte­nkammern der Länder und findet seit 2001 jährlich statt. In NRW waren jetzt 254 Projekte zu sehen.

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