Rheinische Post Langenfeld

Gemeinsam Wassertret­en

- VON GABI KNOPS-FEILER

Es gab Zeiten, da waren Kurbäder mit Kneipp-Anwendunge­n ausschließ­lich den Schönen und Reichen vorbehalte­n.

LEVERKUSEN Der Spruch „Vorbeugen ist besser als heilen“kommt nicht von ungefähr. Vielmehr stammt er aus dem Munde eines Mannes, der dieses Prinzip verinnerli­cht und danach gelebt hatte: Sebastian Kneipp. Der 1821 geborene Hydrothera­peut und Naturheilk­undler, durch den die Wasserkur mit Wassertret­en überhaupt erst populär wurde, hat der Welt noch weitere Weisheiten hinterlass­en. „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheite­n brauchen“, ist nur eine von ihnen.

Früh genug alles für die Gesundheit tun, dazu hat sich der KneippVere­in Leverkusen bereits vor 40 Jahren entschloss­en. Dazu zählen unter anderem regelmäßig­e Kneipp-Workshops, Wirbelsäul­enund Wassergymn­astik, Fitness für „Sie“und „Ihn“, gesunde Ernährung oder Gedächtnis­training. Besonders im aktuellen Jubiläumsj­ahr sind Teilnehmer zu Veranstalt­ungen und Kursen eingeladen.

Es gab Zeiten, da waren Kurbäder mit Kneipp-Anwendunge­n aus- schließlic­h den Schönen und Reichen als Schauplatz der geselligen Begegnung vorbehalte­n. Inzwischen gilt die Kneipp-Bewegung als nicht mehr wegzudenke­nde Strömung, bei der man sich, unabhängig von Vereinen, gesund und mit möglichst wenig Salz, Zucker, Fett und Fleisch ernährt und ausreichen­d bewegt.

Erst im Vorjahr rückte der örtliche Kneipp-Verein speziell in den Blick der Öffentlich­keit, als eine Idee des Vereinsvor­sitzenden Herbert Schumacher umgesetzt wurde: In der Sauna des Sportparks Leverkusen im Freizeitba­d „CaLevornia“wurde eine Anlage für Kneipp-Anwendunge­n installier­t und die Sauna zugleich zur ersten deutschen „Kneipp-Sauna“zertifizie­rt.

Solch einen Aufbau an anderer Stelle einzuricht­en, würde sich wegen Verschmutz­ungs- und Vermüllung­sgefahr nicht auszahlen. „Das funktionie­rt nur in Anbindung an eine Einrichtun­g, die diese Anlage unter Verschluss hält“, erklärte Schumacher. Zugleich verriet der 70-jährige ehemalige Lehrer einer Leichlinge­r Realschule: „Eine öffentlich zugängige Wassertret­stelle außerhalb des Schwimmbad­es gibt es im Kölner Königsfors­t. Dort sogar mit fließendem Wasser aus dem Giesbach.“

Vor Kurzem wurde Schumacher als Vorsitzend­er im Amt bestätigt. Er ist erst der dritte Vorsitzend­e des Vereins, gehört aber neben den Schlebusch­ern Egon Ratte und Gerd Krey zu jenem Freundeskr­eis, der im Frühjahr 1978 den entscheide­nden Anstoß zur Vereinsgrü­ndung gab. Seinerzeit startete der Verein, der auch Mitglied im Stadt- und Landesspor­tbund ist, mit wenigen Leuten und wenig Geld. Inzwischen zählt der Zusammensc­hluss insgesamt 140 Mitglieder, die 35 Euro Jahresbeit­rag zahlen.

Viel bewegen kann damit niemand. Auch, weil davon 21 Euro an den übergeordn­eten Kneipp-Bund abgeführt werden. Doch der Vorsitzend­e ist zufrieden, wenn die Kurse gut besucht sind. Und wenn er mit Ehefrau Adelheid – beide engagieren sich überdies als zertifizie­rte Wanderführ­er – entspreche­nd der Kneippsche­n fünf Säulen Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance zu leben vermag.

www.kneipp-leverkusen.de

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FOTO: U. MISERIUS Vereinsvor­sitzender Herbert Schumacher lebt entspreche­nd der Kneippsche­n fünf Säulen Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance.

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