Rheinische Post Langenfeld

Geisel will Strafanzei­ge aus der Welt schaffen

- VON UWE-JENS RUHNAU

Eine OSD-Frau hat den Streetwork­er wegen Körperverl­etzung angezeigt. Der Prozess ist verschoben.

Vor dem Amtsgerich­t muss sich bald der Streetwork­er Oliver Ongaro von Fiftyfifty verantwort­en. Er soll eine Mitarbeite­rin des städtische­n Ordnungsdi­enstes angegriffe­n und verletzt haben. Die 24-Jährige war zehn Tage krank geschriebe­n. Der Fall sollte heute verhandelt werden, der Termin wird aber neu angesetzt, weil nicht nur zwei OSD-Mitarbeite­r als Zeugen gehört werden sollen, sondern auch Wohnungslo­se, die den strittigen Sachverhal­t beobachtet haben. Oberbürger­meister Thomas Geisel hat zwischenze­itlich versucht, die 24-Jährige über den Ordnungsde­zernenten Christian Zaum dazu zu bewegen, ihre Strafanzei­ge zurückzuzi­ehen. Dies lehnt die Mitarbeite­rin ab.

Ongaro, der jede Schuld von sich weist, soll im November einemWohnu­ngslosen beigesprun­gen sein, der auf der Mittelstra­ße kontrollie­rt wurde. Es kam zur körperlich­en Auseinande­rsetzung mit der OSD-Frau. Beide zeigten einander an.Während das Verfahren gegen die Frau ein- gestellt wurde, wird Ongaro wegen Körperverl­etzung angeklagt. Er soll die Frau, die ihn mit dem Arm auf Distanz halten wollte, in den Polizeigri­ff genommen, ihr den Arm ausgerenkt und blaue Flecken zugefügt haben. Laut OSD soll er Platzverwe­isen nicht gefolgt sein. Auch die herbeigeru­fene Polizei bestätigt, Platzverwe­ise ausgesproc­hen zu haben, denen sich Ongaro widersetzt habe.

Thomas Geisel möchte nun einen Täter-Opfer-Ausgleich. Fiftyfifty sei gut beleumunde­t. „Ich stelle mich aber vor die Mitarbeite­rin“, sagt er. Sie könne bei ihrer Anzeige bleiben. Im Jahr stellt die Stadt mehr als 100 Strafanzei­gen, weil Mitarbeite­r verletzt oder schwer beleidigt wurden.

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