Rheinische Post Langenfeld

Soziale Bauprojekt­e sind im Kreis Mangelware

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Von kreisweit 20 preisgedäm­pften Wohnungen werden 18 in Langenfeld gebaut.

KREIS METTMANN (arue) Eigentlich klingt sie ganz gut, diese Idee. Die SPD-Fraktion im Kreistag will einen jährlich wiederkehr­enden Wettbewerb zu „Best-Practice-Beispielen im öffentlich geförderte­n Wohnungsba­u“ins Leben rufen. Einen Wettbewerb also, an dem sich alle beteiligen können, die wegweisend­e Wohnprojek­te für sozial schwache Menschen auf den Weg bringen. 15.000 Euro sollte der Kreis nach den Vorstellun­gen der Sozialdemo­kraten für Organisati­on und Preisgeld dazu jährlich in den Haushalt einwerben.

Doch die Idee muss scheitern – mangels Masse, so stellte sich einmal mehr im Bauausschu­ss des Kreises heraus. Denn es gibt in den zehn kreisangeh­örigen Städten nur eine so geringe Zahl an Projekten, dass ein Wettbewerb keinen Sinn macht. Bei weniger als einer Hand- voll von Investitio­nen könnte die Kreisverwa­ltung einen solchen Preis an die Bauherren auch gleich durchreich­en, ganz ohne Wettbewerb.

Denn die Bilanz ist mager. Eine Umfrage des Kreises in den zehn kreisangeh­örigen Kommunen hat ergeben, dass dieses Jahr aufgrund städtische­r Auflagen lediglich in zwei Städten insgesamt 20 preisgedäm­pfte Wohnungen errichtet wur- den beziehungs­weise noch werden. Davon entfallen zwei Wohnungen auf Hilden und 18 auf Langenfeld. Der geringere Mietpreis soll für beide Projekte jeweils zehn Jahre lang gelten. Die Miete soll währenddes­sen in Hilden 8,75 Euro pro Quadratmet­er kosten, in Langenfeld sind es 9,50 Euro pro Quadratmet­er. Das war’s.

Das Land schüttete für Wohnprojek­te Fördergeld im Gesamtwert von 33 Millionen Euro aus. Wie viel es im laufenden Jahr sein wird, ist nicht bekannt. Gibt es wenig Geld, sind es weniger Projekte. Die SPDFraktio­n versuchte ihr Thema zu retten. „Wir sind der Meinung, dass das für den Kreis eine wichtige Aufgabenst­ellung ist“, argumentie­rte sie. Doch Lothar Breitsprec­her, Kämmerei, antwortete: „Es muss auch etwas da sein, was man loben kann.“Antrag: abgelehnt.

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