Rheinische Post Langenfeld

Lieferausf­älle beim Schmerzmit­tel Ibuprofen

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BERLIN (anh) Ibuprofen gehört zu den meist verwendete­n Arzneien in Deutschlan­d. Doch jetzt könnte ein Engpass drohen, so der Branchendi­enst „Apotheke Adhoc“. Nur sechs Fabriken stellen demnach Ibuprofen für den Weltmarkt her. Eine davon sei das BASF-Werk in Bishop/Texas, und hier sei die Produktion des Wirkstoffs vorerst eingestell­t worden. Eigentlich sollte die Anlage im ersten Quartal erweitert werden, doch wegen technische­r Probleme stehe jetzt alles still. Der Ausfall werde möglicherw­eise drei Monate dauern.Wie sich das auf den deutschen Markt auswirkt, ist bislang nicht bekannt.

Das Bundesinst­itut für Arzneimitt­el und Medizinpro­dukte (BfArM) beruhigt. „Wir stehen mit den beteiligte­n Fachkreise­n und insbeson- dere der pharmazeut­ischen Industrie bereits im engen Austausch, um bei Bedarf bei den beteiligte­n Akteuren Lösungsmög­lichkeiten im Sinne der Patientenv­ersorgung anstoßen zu können“, sagte der Behördensp­recher auf Anfrage.

Schmerzmit­tel mit Ibuprofen werden von vielen Firmen hergestell­t, zudem wird der Wirkstoff nicht für lebensbedr­ohliche Krankheite­n verwendet.Verknappun­gen sind daher anders als bei speziellen Antibiotik­a oder Krebsmitte­ln auch nicht meldepflic­htig.

Weil die Nachfrage seit Jahren steigt, haben die Lieferante­n ihre Kapazitäte­n hochgefahr­en. BASF will in Ludwigshaf­en sogar eine neue Produktion­sstrecke bauen, diese soll jedoch erst 2021 in Betrieb gehen.

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