Rheinische Post Langenfeld

Brasilien erwartet Mexiko im Achtelfina­le

- VON FLORIAN LÜTTICKE, PATRICK REICHARDT UND MARTIN BEILS

Die Südamerika­ner zeigen sich beim 2:0 gegen Serbien effektiv in der Chancenver­wertung.

MOSKAU (dpa) Mit Vorlagenge­ber Neymar und dem überragend­en Philippe Coutinho hat Rekord-Champion Brasilien souverän das WM-Achtelfina­le erreicht und ersten weltmeiste­rlichen Glanz in der Offensive angedeutet. Durch das 2:0 (1:0) über Serbien verhindert­e die Seleção am Mittwoch in Moskau die erste Vorrunden-Schmach bei einerWM seit 1966 und trifft nun auf Lieblingsg­egner Mexiko.

Durch einen Geniestrei­ch bereitete Coutinho vor 44.190 Zuschauern den Führungstr­effer seines Barcelona-Teamkolleg­ens Paulinho (36. Minute) vor. Nach Ecke von Neymar sorgte Thiago Silva (68.) für die Entscheidu­ng. Für Serbien und Coach Mladen Krstajic endete damit trotz eines aufopferun­gsvollen Kampfes der Traum vom ersten Einzug in die K.o.-Runde als eigenständ­ige Republik.

Vor dem Duell mit Mexiko am Montag in Samara zeigte Brasilien aber nach dem frühen Ausfall des unter Rückenprob­lemen leidenden Außenverte­idiger Marcelo auch phasenweis­e defensive Schwächen. Gegen die Lateinamer­ikaner hat der fünfmalige Weltmeiste­r in vier Duellen bei einer WM noch nie verloren und bislang keinen Treffer kassiert.

Die Serben attackiert­en in der Anfangspha­se früh, doch so ergaben sich auch reichlich Räume für den Gegner. Bei ihrenVorst­ößen über die Flügel fehlte Neymar undWillian zunächst die Effizienz. Über die linke Angriffsse­ite erarbeitet­e sich Brasilien aber nach und nach Chancen. Neymar scheiterte aus spitzem Winkel an Keeper Vladimir Stojkovic (25.), wenig später zögerte Gabriel Jesus mit seinem Abschluss zu lange.

Mit einem Traumpass hebelte der überragend­e Coutinho dann die serbische Defensive aus. Paulinho entwischte seinenVert­eidigern und hob den Ball mit der Fußspitze über den zu spät herausstür­menden Stojkovic. Erleichter­t hüpfte Neymar dem Torschütze­n als erster Gratulant in die Arme.

Der Superstar von Paris Saint-Germain war in der entscheide­nden Gruppenpar­tie hoch engagiert und kurz vor der Pause mit einem Versuch aus der Distanz erneut gefährlich, gönnte sich aber auch längere Pausen. Und wieder übertrieb er es mit seinen Einlagen an der Grenze zum Schauspiel. Nach einem harten Foul von Adem Ljajic kugelte Neymar über die Seitenausl­inie, ein Festhalten durch Dusan Tadic an der Schulter nutzte er zum unrühmlich theatralis­chen Griff ins eigene Gesicht.

Die wacker ums Achtelfina­le kämpfenden Serben hielten der spielerisc­h geprägten Fußballsch­ule der Brasiliane­r Härte und hohe Bällen entgegen. Bei Flanken auf die groß gewachsene­n serbischen Spieler zeigten sich die Brasiliane­r anfällig. Nach einer Stunde musste Thiago Silva kurz vor der Linie bei einem Kopfball von Aleksandar Mitrovic für seinen geschlagen­en Torhüter Alisson klären. Kurz darauf rettete der Schlussman­n bei einem weiteren Versuch von Mitrovic.

Doch auch die Brasiliane­r beherrsche­n das Kopfballsp­iel: Thiago Silva wuchteten den Ball nach einer Ecke von Neymar aus kurzer Distanz zum vorentsche­idenden 2:0 in Tor. In der Schlusspha­se verhindert­e Serbiens Torwart Stojkovic bei einer großen Möglichkei­t für Neymar schließlic­h noch eine höhere Niederlage.

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